Flügelverleih meets Hattie

6. November 2009

http://faustgym.blogspot.com

Abgelegt unter: Faustblog — undplanb @ 17:11

Wahrscheinlich hat sich so mancher Insider gefragt, warum denn hier ein Lehrer bloggt, bevor das Schüler am Faust tun. Da muss ich zur Ehrenrettung unserer Blogger sagen: Sie waren natürlich vor mir dran. Nur haben Sie noch nicht so viel Werbung gemacht. Ich mache die hiermit.

Klicken Sie mal rein. Rechts ist der Blog auch verlinkt.

Gebt Jugendlichen maximal viele Möglichkeiten …

Abgelegt unter: Schülerschule — undplanb @ 09:02

„Gebt Jugendlichen maximal viele Möglichkeiten, sich zu ­begeistern, sich zu beweisen, sich einzusetzen, aktiv zu werden, selbst Inhalte zu finden, eigene Fähigkeiten zu entdecken, ernst genommen zu werden – dann habt ihr viel für die Zukunft getan.“

Das war der zentrale Satz, mit dem wir uns vor 10 Jahren mit unseren faustspezifischen außerunterrichtlichen Konzepten als EXPO2000 Projekt beworben hatten. Das ist auch die Idee hinter unseren vielfältigen Impulsen, die wir im Laufe der Zeit neben dem möglichst konzentrierten Hausaufgaben erledigen im Flügelverleih ausgeben. Wenn wir Menschen Begeisterung für eine Sache entwickeln können, dann können wir die Fähigkeiten, die auf diesem Gebiet in uns schlummern, auch ausschöpfen. Das Gehirn ist ein Geselle, meint Professor Hüther, der Hirnforscher – ich hatte Sie schon mit ihm verlinkt  – der möglichst energiesparend arbeitet. Er muss sowieso schon für den Alltag richtig viel Energie aufbringen.

Nur wenn man sich mit Dingen intensiv beschäftigt, kann man auch Fähigkeiten entwickeln. Nur so kann man Synapsen im Hirn wachsen lassen. Die frohe Botschaft der Hirnforschung: Auch noch im hohen Alter ist unser Hirn fähig, dazuzulernen. Die zweite Botschaft ist die entscheidendere: Der Lernprozess ist nur dann richtig gut, wenn Begeisterung dahintersteckt. Alles Dinge, die in der Reformpädagogik für Lernprozesse in Schulen ja schon lange formuliert wurden. In den letzten 10 Jahren konnte man viele dieser Ansätze nun auch nachweisen, weil man dem Gehirn inzwischen beim Arbeiten zusehen kann. Für mich persönlich eine äußerst faszinierende Geschichte. Wenn ich Hirnforscherausführungen wie die von Prof. Hüther anhöre – ich verlinke Sie mal mit zweien, die ich gestern beim Schreibtischaufräumen genossen habe – ein Interview mit ihm und ein Vortrag – dann verstehe ich unglaublich viele Prozesse, die in der Schule gut oder schlecht für Schüler/innen ablaufen. Und ich verstehe dann nebenbei auch so viel von mir selbst.

Die Idee ist im Grunde genommen vollkommen einfach: Man muss es als junger Mensch nur :-) hinbekommen, Begeisterung an der Schule, am Lernen und an den vielen Möglichkeiten zu entwickeln, die  angeboten werden, dann macht der Zentralcomputer mit Leichtigkeit das Übrige. Er passt sich auch problemlos an fast jeden Unterrichtsstil an, dem er sich unterzieht. Wenn er sich positiv darauf einlassen kann. Dann lässt unser Zentralcomputer die vielen Fähigkeiten, die in uns schlummern, auch wachsen. Begeisterung. Das sagt sich so leicht und als Flügelverleiher denkt man sich in der Planungsphase: Wenn wie in dieser Woche unsere ausgebildeten Project Adventure Spezialist/innen wie Frau Schmitz, Frau Hofmeir oder Herr Thatenhorst in der Anfangsrunde spannende Angebote aus dem Bereich der Erlebnispädagogik machen, dann müssten da alle konzentriert mitziehen. 80% taten das dies auch mit Leichtigkeit. Aber ein paar haben immer wieder ihre Probleme, sich auf solche Angebote überhaupt einzulassen, ohne dazu mit etwas strengerer Ansprache „gezwungen“ zu werden. Dann macht dieses Angebot mit ihnen natürlich überhaupt nicht das Gleiche wie mit den anderen. Logisch. Manche haben Probleme, Begeisterung für Schule und Lernen allgemein zuzulassen. Erlebnispädagogische Angebote sind für unseren Zentralcomputer Lernen pur. Im positivsten Sinne. Unterstützend auch für die ganz allgemeinen Lernprozesse in Mathe oder Latein. Kleines Fazit in dieser Woche: Begeisternde Angebote allein reichen noch lange nicht aus, um alle ins Boot zu holen. Es gibt zu viele, bei denen Hirnforscher sagen würden: Man muss an der Begeisterungsfähigkeit arbeiten, bevor die Flügel für Lernprozesse richtig wachsen können. Wer es geschafft hat, dem Lernen Flügel zu verleihen, der hat aber etwas für sein ganzes Leben gelernt. Es lohnt sich also wirklich. Professor Hüther erzählt dies ja sehr nachdrücklich aus der Sicht der modernen Forschung. Deshalb unsere Bitte: Fragen Sie doch immer mal wieder nach, was Ihre Tochter oder Ihr Sohn von unseren kleinen vielfältigen Flügel-Angeboten erzählen kann, die vor und nach dem Hausaufgabenmachen eingestreut sind. Wenn Sie dann die Begeisterung in den Augen glimmen sehen, dann wissen Sie, dass Ihrem Kind Flügel bei uns wachsen. Wenn Sie nichts erfahren können, dann arbeiten Sie mit uns daran, dass auch Ihr Kind irgendwann dieses begeisternde Glimmen bekommt. Ich denke, dass viele inzwischen sogar schon gut glimmen können, wenn sie davon erzählen, mit welchem Spaß sie z.B. mit Freundinnen im Pavillonvorraum auf dem Bauch liegend und flüsternd gemeinsam ihre Geographieaufgaben gelöst haben.

3. November 2009

Diese Woche – Spielewoche

Abgelegt unter: Tagebuch — undplanb @ 11:55

Das habe ich vergessen. Diese Woche ist C-Woche, also: Spielewoche im Flügelverleih.

“Dein Thema..”

Abgelegt unter: Jungenproblematik — undplanb @ 11:52

… meinte gestern eine sehr nette Kollegin zu mir und legte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung auf den Tisch.
Stimmt. Mamas und Papas von Jungs: Wenn Sie Interesse haben, lesen Sie selbst. Gehirnforschung und wir Männer. Natürlich auch für Mädcheneltern interessant. Zum Entspannen. :-)

p.s. Zur Beruhigung für alleinerziehende Mütter. Ich persönlich bin überzeugt, dass auch eine Mutter sehr wohl ein “guter Vater” sein kann. Ich habe in den letzten 30 Jahren sehr viele sehr gut aufgestellte Jungs von alleinerziehenden Müttern erlebt.  Auch Mütter können problemlos ihren Söhnen die notwendigen Grenzen setzen. Und sie nicht immer in Schutz nehmen. Das ist für mich der entscheidendere Punkt. Heinz Bayer

Supermans Irrweg

30. Oktober 2009

Digital Natives

Abgelegt unter: Computer — undplanb @ 01:04

Ich sollte vielleicht einmal etwas bemerken: Ich habe in den letzten Blogs so häufig von meinem Spezialthema geschrieben: Das Problem der mangelnden Ernsthaftigkeit zu vieler. Es zieht mich einfach immer wieder hinein. Eben auch die Jungenproblematik.

Wissen Sie. Als Vater von zwei Töchtern konnte ich immer gelassen darüber diskutieren. Als werdender Opa eines Enkelsohnes komme ich der Problematik nun tatsächlich auch persönlich ganz schön nahe.

Habe am Montag im Zug eine Mama mit drei Jungs erlebt. Drei Spielkonsolen, die alle gefiept und geballert haben wie die Weltmeister. Zwei Stunden lang. Dabei habe ich witzigerweise ein Buch gelesen, dessen Titel mich in der Bahnhofsbuchhandlung angesprungen hatte: „iBrain“ von Gary Small und Gigi Vorgang. „Wie die Medienwelt Gehirn und Seele unserer Kinder verändert“. Der Kleinste schräg gegenüber war gerade mal vier oder so. Digital Natives nannte der Autor die Jungs. Einheimische in der digitalen Kultur. Die Mutter wurde als Digital Immigrant bezeichnet. Stimmt, sie hatte schon beim Bedienen der Playstation ihre Probleme. Eben eingewandert. Ich erzähle Ihnen jetzt nicht das ganze Buch. Keine Sorge. Aber die Aussage, die man aus vielen neuen Untersuchungen mal wieder ableiten kann, stand am Ende eben auch wieder da: Bitte, bitte. Mamas und Papas, die ihr eure Kinder, speziell eure Jungs liebt. Schaut darauf, dass die Zeit in der digitalen Welt für eure Digital Natives im Rahmen bleibt. Sonst arbeiten ihre Neuronen im Stirnlappen zu wenig. Wir sprechen vom Gehirn und von  Magnetresonanztomographie. Und wir sprechen von Multitasking, das die Einheimischen richtig gut beherrschen. Besser als die Einwanderer. Was ja gut ist. Im Rahmen eben. Denn der Stirnlappen ist für Lernen, Gedächtnis, Emotionen und sogar Impulskontrolle zuständig. Wenn der verkümmert, ist das doof. Würde ich mal so salopp sagen. Da fehlt etwas Entscheidendes, das für Beziehungen wichtig ist. Und was, mal unter uns, ist wichtiger als Beziehungen führen zu können. Der Autor von „iBrain“ hat das über 190 Seiten belegt. Na ja. Die drei jungen Eingeborenen am Sitzplatz schräg vor mir waren auf alle Fälle zwei Stunden lang konzentriert und ruhig bei der Sache. Ich habe ihnen die Daumen gedrückt, dass sie danach Kicken durften, Fahrad fahren oder im Hallenbad schwimmen, basteln oder jonglieren, erfinden oder experimentieren, usw… eben etwas für den Zentrallappen. Sie wissen schon. Oje. Man merkt. Schon wieder bin ich beim typischen Bayer-Thema. Erziehen in digitalen Zeiten ist ziemlich schwer. Dabei wollte ich in diesem Blogbeitrag aus den Tiefen der unterrichtsfreien Herbsttage mal was ganz anderes sagen

Ich hätte bei all meinen Blogs über die Problemchen des Schulalltags immer als permanenten Begleittext hinzuschreiben müssen: „Liebe Eltern. Für die übergroße Mehrheit unserer Schüler/innen am Faust gilt natürlich ganz klar: Alles im grünen Bereich. Wunderbare junge Menschen. Die ihren Weg durch das Gestrüpp des Erwachsenwerdens glorreich zurücklegen werden. Auch als Eingeborene in dieser so neuen Welt, in der die Erwachsenen eben mit anderen Frontallappen im Kopf herumlaufen müssen. Oder dürfen. Aus den Kindern sollen bitte auch keine junge Menschen werden, die den Ernst des Schülerlebens als oberstes Gut mit sich herumtragen. Mit strengen Mienen. Die Ernsthaftigkeit der Einwanderer würde mir reichen. Die kennen Sie ja noch aus eigenen Zeiten. Die haben 80% unserer Schüler/innen und die werden auch keine wesentlichen Schulprobleme haben. Eben die, die sie selbst kennen. Aber aus der Erwachsenensicht eines mitten im Beruf Stehenden verklärt sich das zur Schulproblemfolklore. Oder? Und wer dann als Schüler noch mehr zulegen will, muss einfach an der Ernsthaftigkeit drehen. Das ist der Joker in der Hinterhand.

Sorry, jetzt habe ich es schon wieder nicht geschafft, nur von den vielen tollen Jungs und Mädels zu schwärmen, die zu uns ans Faust kommen. Deren Erziehung Sie wunderbar hinbekommen haben. Gratulation. Also: Ich versuche es später noch einmal mit so einem Artikel. Ihnen noch ein paar Tage herbstliche unterrichtsfreie Tage.

Übrigens: Es ist nicht unanständig, in den Ferien Vokabeln zu lernen. Wollte ich nur nebenbei mal gesagt haben.

24. Oktober 2009

Jugend forscht – B-Woche

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 15:18

Oh wie gerne würde ich Mäuslein spielen und hören, was denn Ihre Kinder von dieser Woche zu Hause erzählen. Das ist ja immer dieses verrückte Spiel. Wenn Sie einen Sohn haben, dann wissen Sie wenig. Wie oft habe ich bei Elternabenden Gruppentische gemacht. So wie die Schüler auch in der Schule saßen. Also auch Jungentische und Mädchentische. Und immer dasselbe Spiel. „Sicher haben Ihre Kinder von …………….erzählt. Was halten Sie davon?“ Wilde Diskussionen an den Mädchentischen. Schweigen an den Jungentischen. „Ich weiß nichts davon.“ Gemein. Wir Männer erzählen einfach viel weniger.
Beim Thema dieser B-Woche könnten die Jungs sicher einiges erzählen. Tun’s aber sicher trotzdem nicht. Obwohl es um ein ursprünglich eher männliches belegtes Gebiet ging: „Jugend forscht“. Erfinderwoche war angesagt. Die Aufgabe nach Erzählungen über diesen Wettbewerb: „Lasst euch selbst etwas einfallen, mit dem ihr möglicherweise bei Jugend forscht antreten könntet. Erfindungen, Untersuchungen, Forschungen…“ Man kann schon ab der 4. Klasse mitmachen. Das Schöne daran: Man darf sein Thema völlig frei wählen. Die Zukunftsvision, der Entwurf einer gigantischen Eismaschine, die dem Abschmelzen der Pole entgegenwirken soll, fand ich persönlich am ergreifendsten. Wenn auch nicht unbedingt als Sechstklässlerin im Rahmen von Jugend forscht direkt umsetzbar. Die Tauben-Verscheuch-Konstruktion mit Bewegungsmelder für Hausbesitzer mit Taubenproblemen fand ich die interessanteste realistische Erfindung, die in dieser Woche entstand. Das Falten von Papierfliegern nach Vorlage und danach das Optimieren mit eigenen Vorstellungen hat immerhin einen exzellenten Flieger geschaffen, der den gesamten Schulhof überquerte. Die Erkenntnis, dass Ideen nicht am Schreibtisch entstehen, sondern vielleicht beim Spazierengehen oder beim Jonglieren, hat diese Woche abgerundet. Die Jongleure werden immer besser. Jonglieren und gleichzeitig Ideen suchen war angesagt. Nach den Hausaufgaben, versteht sich.
Vielleicht haben die Mädchen ja auch von den Bayer’schen Spezial-Doppelstunden erzählt, die ich in allen 5. Klassen gehalten habe. Unterstufenberater sollten zumindest einmal im Jahr die Unterstufe beraten. Auch da wäre ich gerne beim Erzählen zu Hause Mäuschen gewesen. Hochkomplexes Thema. Ernsthaftes Lernen. Professionell Schüler sein. Und dann: „Inflation“, eine kleine Fabel, die wir schon im letzten Jahr eingesetzt haben, um lernschwierige Schüler/innen zu beraten. Fehlende Ernsthaftigkeit, der Hauptgrund für das massenweise Versagen speziell von uns Männern in der Schule. Nicht die Dominanz der weiblichen Bezugspersonen. Sage ich. Denn es gibt so viele Jungs mit tollem professionellen Einsatz in der Schule, Kinder von alleinerziehenden Müttern, beschult von Grundschullehrerinnen, am Gymi betreut von 2/3 weiblichen Lehrpersonen, die trotzdem einen richtig guten Job machen. Die ernsthaft bei der Sache sind. Der Knackpunkt ist meiner Erfahrung nach meist die früh fehlende Ernsthaftigkeit dem Lernprozess gegenüber und das zu lockere Umgehen mit den daraus resultierenden Lücken, die sich leider erst zwei, drei Jahre später zeigen. Dann aber massiv. Dann wird das Lernen zum echten Frust. Deshalb, wenn Sie erkennen, dass Ihr Kind Schule zu leicht und zu spaßig nimmt, lesen Sie mit ihm die kleine Fabel und reden Sie darüber, dass sein Gehirn genau jetzt ein Hochleistungsgerät ist. Bis zum Alter von 13 Jahren, sagen Wissenschaftler, können Kinder, die in ein fremdes Land umziehen, diese Sprache so lernen, dass man ihnen den deutschen Akzent später nicht anhört. Können Muttersprachler werden. Stellen Sie sich das mal vor. Ihr Sohn in der 5. oder 6. Klasse könnte noch Chinese werden, der große Bruder schon nicht mehr und Sie selbst. Vergessen Sie’s.
Die Fabel ist verlinkt unter „Flügelmaterialien“

20. Oktober 2009

Kleine Änderung

Abgelegt unter: Allgemeines — heinz.bayer @ 20:00

Liebe Leserin, lieber Leser
nachdem wir Videos einbauen können, finden Sie in Zukunft Filme aus dem Hause Flügelverleih unter:
Seiten / Nachmittagsfernsehen.
Dort findet man jetzt auch den Sommerkonzertfilm 2009.

19. Oktober 2009

Videoeinbau funktioniert

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 21:34

Ja wer sagt es denn. Klappt doch. Hier ist unser erstes Video im Blog integriert. Danke Frau Schmitz.
Und wenn ich hier schon gerade am Schreiben bin. Liebe Eltern. Habe ich Ihnen denn schon gebloggt, warum wir die Studienwochen eingeführt haben? Das ist so: Im Moment sind die Chinesen in China, die Franzosen in Frankreich, die Italiener in Italien. Die 13er sind auf Studienfahrt. Lehrer auch gleich mit dazu. Für drei der sechsten Klassen läuft diese Woche das Gewaltpräventionsprojekt, die zwei anderen sechsten Klassen durchlaufen dieses Projekt in der nächsten Studienwoche. Dann gibt es noch dies und das. Zum Beispiel heute ein Fußballturnier für die Jüngsten. Und es gibt den ganz normalen Unterricht. Unsere riesige Kursstufe schreibt drei große Klausuren. Und das Ganze mit einem extra Stundenplan, der alles einigermaßen koordinieren soll.
Kurzum: Die Studienwochen sind einfach dazu da, dass Projekte, Austauschprogramme und andere spezielle Aktivitäten gebündelt ablaufen können. Ich hoffe, Sie verstehen jetzt ein wenig, warum Ihre Kinder meist einen veränderten Stundenplan haben und der Nachmittagsunterricht ausfällt. Außer dem Flügelverleih. :-)


Faust-Gymnasium-Gala report klein
von schmitzi2009

18. Oktober 2009

Galafernsehen

Abgelegt unter: Allgemeines — heinz.bayer @ 19:35

Ganz neu im Programm: Der Film von Julia Schmitz. Gala am Montag im Spiegelzelt. “Gestatten Faust”. Schauen Sie doch mal rein. Unter Links “Galafernsehen”.
Ebenfalls neu ist die Seite: Wie baut man einen Flügelverleih?

Gehirnjogging mit Bällen

Abgelegt unter: Jonglieren — heinz.bayer @ 09:48

Also – diese Flügelverleih-Woche war eine B-Woche. Eine mit dem Prädikat: „Mal wieder was Neues ausprobieren. Mal wieder danach Forschen, wer welche unentdeckten Fähigkeiten besitzt.“ Jonglieren war angesagt. „Hilfe, warum denn Jonglieren?“ fragen Sie. „Die sollen, wenn sie die Hausaufgaben fertig haben, doch lieber Vokabeln auswendig lernen. Und zusätzliche Matheaufgaben machen. Spielen sollen sie besser zu Hause.“
Klar, liebe Eltern. Bis drei Uhr war ja auch immer ruhiges Arbeiten angesagt, erst dann wurde jongliert, aber Jonglieren widerspricht dem Lerngedanken natürlich überhaupt nicht.
Wir müssen als Hintergrund dazu sagen. Wir verfügen in unserem Team über drei richtig gut jonglierende Menschen, die diese Kunst auch wunderbar weitergeben können. Frau Schmitz, Herr Illner und Herr Zuern sind unsere Könner. Also gut. Auch Frau Theisohn hat gemeint, sie könne schon „drei Bälle 2 Sekunden lang“. :-) Und ich persönlich bin gespannt, ob ich mir nach diesem Jahr Jonglieren – ich will das nämlich auch können – besser Schülernamen merken kann. Denn Jonglieren und Gehirn, das hat was. Sogar bei so einem etwas in die Jahre gekommenen Gehirn wie dem meinen. Sagt die Wissenschaft. Wir wissen dies bei jungen Hirnen aus eigener Erfahrung durch eine Jonglier AG vor ein paar Jahren. Herr Zuern war damals bei uns Referendar und hatte sie geleitet. Die Schüler, die dabei waren, haben häufig vor dem Lernen jongliert, weil sie sich dann danach besser konzentrieren konnten. Manche machen das heute noch.
Eine Wissenschaftlergruppe aus Oxford hat nun ganz aktuell den positiven Einfluss der kleinen Bälle mit Kernspin bestätigt, wie man das inzwischen eben so macht. Wir wollen Ihnen das natürlich nicht vorenthalten.

Spiegel Online 12. 10.09
Auch im Erwachsenenalter ist das Gehirn noch formbar. Oxford-Wissenschaftler haben mit Kernspin-Untersuchungen gezeigt, wie sich die Nervenverbindungen in unserem Kopf während des Lernens innerhalb kurzer Zeit verändern.
Jonglieren lernen bewirkt Veränderungen in der Verdrahtung von Nervenzellen. Dies zeigten Forscher um Heidi Johansen-Berg und Jan Scholz von der University of Oxford mit einem Experiment, das sie im Fachblatt ” Nature Neuroscience” veröffentlichten.
Mit Hilfe eines Kernspintomografen untersuchten sie sowohl die Veränderungen der weißen und grauen Substanz im Gehirn von 48 jungen Erwachsenen, die nicht in der Lage waren zu jonglieren. Die Hälfte der Versuchsteilnehmer unterzog sich darauf einem sechswöchigen Jongliertraining und übte 30 Minuten täglich. Bei einer erneuten Untersuchung stellten die Forscher danach bei den Jonglierern eindeutige Veränderungen in der weißen Gehirnsubstanz fest. Die weiße Substanz umfasst die Leitungsbahnen im Gehirn und Zentralnervensystem, die graue die Nervenzellkörper. ….
Weitere Einzelheiten bei Spiegel Online.

Na ja. Und weil die Leute aus Oxford dem Jonglieren einen echten Lernzuwachs zuschreiben können und wir aus der Erfahrung auch dieselben Beobachtungen gemacht haben, haben wir Jonglieren auf unsere Fahnen geschrieben. Sie werden bald die ersten Dreiball-Jongleure im Nachmittagsfernsehen bewundern können, vielleicht ja auch schon bald die ersten Vierball- oder gar Fünfball-Jongleure. Man darf gespannt sein. Übrigens, und das ist das Wichtige an der Sache: Die Forscher haben herausgefunden, dass es nicht das „Jonglieren können“ ist, das die Gehirnsubstanz wachsen lässt, sondern das „Jonglieren lernen“. Also der Übungsprozess. Deshalb: Wenn schon Jonglieren dem Lernen Flügel verleiht: Tun wir’s doch. Das war das Motto der letzten Woche. Und das wird uns auch kontinuierlich weiter zusätzlich zu den anderen lernunterstützenden Dingen begleiten, die im Flügelverleih alle noch auftauchen werden. Das Schöne am Jonglieren ist nebenbei: Hier kann kein Schüler sagen: „Frau Hirth, ich bin schon fertig, was soll ich jetzt machen?“ Bei der Ballanzahl gibt es nach oben eben keine Grenzen.
Übrigens war diese Woche noch ein richtiges Großereignis für den Flügelverleih. Unsere Sozialchefin hat den Namen gewechselt. Am Freitag kurz nach 11 Uhr hat sie im Freiburger Rathaus ein wichtiges Dokument mit dem Namen Geismann unterschrieben, nachdem sie dieses kleine Wort ausgesprochen hatte. “Ja“. Wir gratulieren auch von dieser Stelle aus.

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