Wer mich kennt, grinst wahrscheinlich. Leider gehöre ich zu den Menschen, deren Kopf viel zu viele kreative Lebens-Baustellen aufmacht, sodass die eigenen Ordnungsstrukturen oftmals ein wenig untergehen. Als Schüler war das bei mir allerdings anders. Kann ich mich zumindest so erinnern. Ist ja auch egal, wie das bei mir genau war. Tatsache ist, dass Sie als Eltern Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter einen riesigen Dienst erweisen können, wenn Sie wie bei einem komfortablen Betriebssystem das Richten des Schulranzens, die Struktur des Arbeitsplatzes und die Aufschriebe von Hausaufgaben mit Fingerspitzengefühl begleiten. Soll heißen: Keine langen Vorträge. Es ist für viele – speziell Jungs – ein langer Prozess, den man geduldig begleiten muss. Nie zu viel helfen, aber auch nie zu wenig. Und möglichst häufig im Hintergrund bleiben. Es ist eine echte Lebenshilfe, denn es ist einfach sehr peinlich, wenn man als Schüler in seiner Lebensverplantheit in der Schulstunde das Buch herausnehmen soll und schon wieder merkt, dass es zu Hause auf dem Schreibtisch liegt. Und wenn man mal wieder bemerkt, dass alle die Hausaufgaben ins Heft geschrieben haben, nur man selbst nicht. Und schon wieder einen Strich bekommt.
Eltern sind hier richtig in der Pflicht. Aber sie haben ja dadurch später auch weniger Stress mit der Schule. Also lohnt es sich garantiert.
Ordnungsstrukturen
Hier noch der Link zur Seite für Ihre Tochter oder Ihren Sohn selbst. www.maennerrevolte.de
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Liebe Faust-Eltern, die dies hier lesen. Dürfen wir Sie um etwas bitten? Wenn Sie einmal bei Gelegenheit in der Familie über das Wegwerfverhalten von Schülern sprechen, dann könnten Sie doch ein gutes Wort für unser Spezial-Konzept einlegen: „Abfall gehört in den Papierkorb!“ Denn sagen wir einmal 5% unserer Schüler scheinen das einfach nicht zu wissen. 5% von1300 Schüler/innen, das macht 75 zerknüllte Papierservietten, Getränketüten, Pizzakartons, Essensreste – und alles so, als würde man Hänsel und Gretel im Schulhaus spielen. Gut verstreut auf dem Boden. Wir reden mit Engelszungen, machen Aktionen. Haben schon einmal den Müll einer ganzen Woche in die Aula geschüttet. Ich habe ein halbes Jahr eine „Bayer is watching you“ Aktion durchgeführt. Kurzfristig ein Erfolg. Aber beim Nachlassen der Dauerkontrolle sofort wieder „Hänsel und Gretel“. Bei den Toiletten sind es sicher nur 5 Promille, die nicht wissen, dass es andere eklig finden, wenn sie Toiletten zwanghaft verschmutzen. Oder sie ahnen es eben doch und machen es gerade darum. Im Fünferhaus müssen wir, bis die neuen Toilettenanlagen vom Schulträger eingerichtet werden, doppelt so sehr auf Sauberkeit achten. Denn die Grundausstattung ist schon indiskutabel. Wenn dann aber jemand die Meinung vertritt, dass es jetzt noch toll wäre, Toilettenpapier auf dem Boden auszurollen oder als Paket ins Clo zu stecken, dann muss man ihm sagen: „Einfach sehr blöde Aktion.“ Was ich damit sagen will: Leider sind wenige, aber trotzdem zu viele Kinder heute aktionsorientiert. Wenn nichts läuft, ist es schlecht. Also lässt man was laufen. Warum weiß keiner so wirklich. Ich hätte da so ein paar Ideen, aber das würde zu weit führen. Schule könnte nun permanent strafend an die Sache herankommen. Aufsichten verdoppeln und verdreifachen. Überführen, Arreste, Eltern einbestellen, Androhen von Schulausschluss. Oder man setzt auf Überzeugen. Wir setzen immer noch lieber auf Überzeugen. Sonst wird durch das „Hänsel- und-Gretel-Verhalten von 5% eine Pädagogik des Vertrauens durch eine Pädagogik der Kontrolle ersetzt. Die für die 5% sicher die bessere wäre. Aber für die 95% nur negativ wäre. Was Sie in der Sache machen könnten, fragen Sie? Und Sie könnten uns in unserem „pädagogischen Kampf“ für mehr Sauberkeit im Schulhaus unterstützen, in dem Sie dieses Thema auf die Diskussionsliste in Ihrer Familie setzen. Damit ihr Kind, das ja sicher zu den 95% gehört, eine Sensibilisierung erfährt und die 95% vielleicht den 5% doch von Schüler zu Schüler klarmachen könnten, dass Abfall tatsächlich in den Papierkorb gehört und dass das auch der ehrliche Wunsch von 95%, also weit über 1000 Schüler/innen ist. Weil Ambiente wichtig ist. Und angenehm. Und eklige, zerknüllte Servietten einfach immer an gebrauchte Tempotaschentücher erinnern. Eigentlich eine ungeheuer mehrheitsfähige Geschichte.
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