Flügelverleih meets Hattie

24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten …

Abgelegt unter: Allgemeines — heinz.bayer @ 12:10

… und der Familie Flügel wachsen lassen.

17. Dezember 2010

Arbeitshaltung

Abgelegt unter: Arbeitshaltung — heinz.bayer @ 23:52

Machen Sie doch einmal spaßeshalber ein fiktives Zeugnis für Ihre Tochter oder Ihren Sohn. Zwei Sparten kreuzen Sie an: Arbeitshaltung.  Zwischen ++/ + / o / – / — . Und dann noch Konzentrationsfähigkeit. Ebenfalls zwischen ++ und –.

Und dann vergleichen Sie es mit den Werten, die Anfang nächsten Jahres im individuellen Arbeitshaltungsbewertungsbogen Ihres Kindes stehen. Es sind die beiden Indikatoren, an denen man arbeiten muss, um die größten Erfolge zu erzielen. Bzw die man unbedingt für sich beibehalten muss, wenn sie jetzt schon im + Bereich stehen, weil sie die Grundlage für angenehme Schule sind. Und was gibt es Schöneres als angenehme Schule. Denn die ist nicht nur angenehm für die Kinder, sondern natürlich auch für die Eltern. Und die Eltern, die haben das auch verdient. Die angenehme Schule. Finde ich.

In diesem Sinne. Frohe Weihnachten.

11. Dezember 2010

Die Pädagogik des Weihnachtsbasars

Abgelegt unter: Schülerschule — heinz.bayer @ 00:32

Zu welchen Menschen haben Sie die engsten Beziehungen? Normalerweise zu denen, mit denen Sie irgendwann zusammen etwas intensiv gemacht haben. Zum Beispiel Schule. Zum Beispiel  Kinder groß ziehen, zum Beispiel Sport. Zum Beispiel Beruf ausüben. Menschen sind Sozialwesen. Aber zur Ausprägung dieser Eigenschaft braucht man Anlässe. Schule ist immer ein Anlass. Auch im Unterricht findet sehr häufig gemeinsames Arbeiten statt. Allerdings normalerweise nicht unter dem Aspekt von einer eigenen professionellen Eigenständigkeit. Meist eben unter der Regie eines Menschen, der eine Sache immer besser kann. Eines Lehrers. Einen Weihnachtsbasar organisieren können Lehrer lange nicht so gut wie eine ganze Kursstufe. Seit vielen Jahren ist es die selbstgewählte Aufgabe der Kursstufe 1, diese Veranstaltung durchzuführen. Die Organisation liegt mehr oder weniger komplett in Schülerhand. Mit der behutsamen Rückendeckung der Vertrauenslehrer. Ein wunderschöner Basar, finden viele Besucher. Klar, es gibt immer diesen Streit, ob es passend ist, dass eine Schulband spielt. Oder ob man weniger auf den Verkauf Wert legen sollte. Aber es ist eben einfach Schülerweihnachtsbasar. Auch wenn manche Klassenlehrer/innen mit Eltern und ihren Schüler/innen gebastelt und vorbereitet haben. Aber das ist keine Pflichtübung. Keine schulische Verpflichtung. Wenn man Schüler/innen fragt, warum sie so eine große Organisation vom Ausleihen der Stände über Aufbau, Abbau und Gewinnverteilung freiwillig auf sich nehmen, dann hört man eigentlich immer die gleichen Sätze: „Es macht Spaß“ und „Hier macht man ein ganz eigenes Ding.“ Ein eigenes Ding machen ist für uns Menschen, ob jünger oder älter, der wesentliche Antrieb. Die Kursstufe macht mit diesem Basar eine gemeinsame Aktion, die nebenbei für ein Schulprojekt in Paraguay oder für die Straßenschule in Freiburg Geld einspielt. Aber pädagogisch gesehen ist die Stärkung eines Netzwerkes für mich das Entscheidende. Das Faust entlässt seit vielen Jahren die meisten seiner Schüler/innen mit einem außerordentlich starken Netzwerk. Und das kann man außerhalb der Schule wunderbar brauchen.

Ob so ein Weihnachtsbasar ans Gymnasium gehört, fragen Sie? Ob das etwas mit gymnasialer Bildung zu tun hat? Netzwerke aufbauen können gehören natürlich ganz zentral zur gymnasialen Bildung, würde ich sagen. Was nützt es dem genialen Maschinenbauer, wenn er seine Fähigkeiten nicht im Team einbringen kann. Heute nicht mehr viel. Fast kein Beruf ohne diese Anforderung an sozialer Netzwerktechnik. Der Weihnachtsbasar, jedes Jahr wieder neu freiwillig aufs Programm der SMV geschrieben, ist so ein vollautomatischer Netzwerkstabilisator.

Denn auch für die Kleinen ist das gemeinsame Organisieren eines Verkaufsstandes alles andere als eine einfache Übung.

4. Dezember 2010

Meistens sind die Daumen oben.

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 10:18

In der Nachmittagsschule gibt es Rituale.

Zu Beginn ist es die gemeinsame Anfangsrunde mit Blick auf Netzwerkbildung. Spielen schafft dies. Netzwerkfähig zu sein ist eine immer wichtigere Schlüsselqualifikation der modernen Berufswelt. Wo, wenn nicht in der Schule, kann man Netzwerkfähigkeit lernen. Netzwerkfähige Menschen sind flexibler. Netzwerkfähige Klassen sind erfolgreicher. Ganz klar. Je mehr junge Menschen sich als Teil eines Netzwerks verstehen, desto sicherer fühlen sie sich, desto weniger bedürfen sie dauernder Einzel-Aufmerksamkeit, um arbeiten zu können. Wir leben in einer prallvollen, individuelle Erlebniszeit für Kinder. Die hat natürlich viele wundervolle Komponenten für das aktuelle Leben, aber eben auch einige schwierige Komponenten für das Arbeiten in einem Klassenverband mit 30 Schülerinnen und Schülern.

Ich habe dieses Thema übrigens im Moment auch in meinen beiden Bayer-Spezialblogs verarbeitet. Wer sich also weiter hier vertiefen will, darf gerne www.maennerrevolte.de für die Problematik des „Bildungsverlierers Mann“ oder www.opakoffer.de für die pädagogischen  Überlegungen eines alten Schul-Praktikers, Lehrerfortbildners und neun Monate alten Opas zum Thema frühkindliche Erziehung klicken. Zurück zu den Daumen. In der Nachmittagsschule gehen im Schlussritual inzwischen meist die Daumen richtig senkrecht nach oben. Die Daumen der Coachs, die in der Schlussrunde immer erzählen, wie erfolgreich sich die Schülerinnen und Schüler unseres Flügelverleihs in der Flüsterzeit beim Hausaufgabenmachen geschlagen haben. Hierbei geht es natürlich um den Schlüssel-Faktor Eigenständigkeit und Konzentration. Konzentriert arbeiten, obwohl man nebenher locker seine Späßchen mit den noch anwesenden Schülern haben könnte. Das ist der langfristig gesehene viel größere Lernerfolg als der kurzfristige durch die Hausaufgaben selbst. Wer es in der 5. oder 6. Klasse gelernt hat, sich in einem Netzwerk aufzuhalten und trotzdem konzentriert sine eigene Sache machen zu können, der hat auch für die folgenden Jahrgangsstufen Wesentliches mitgenommen. Man sieht das schon jetzt an den schulischen Leistungen sehr vieler SchülerInnen, die bei sich uns im Flügelverleih vor ein, zwei Jahren offensichtlich starke Flügel haben verleihen lassen. Flügel kann man sich übrigens nur eigenaktiv verleihen lassen. Aufgezwungene Flügel wachsen nicht an.

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