Hier erst einmal Seite drei des Hausaufgabenheftes als pdf: Zuhören können
Wir schreiben die 3. Woche in der fünften Klasse. Wenn man bei den ersten Elternabenden einzelne Eltern über den eigenen Unterricht befragt, dann hat man schnell den Eindruck, man hört sich mindest 10 verschiedene Geschichten an, die nichts miteinander zu tun haben. Die von unterschiedlichsten Lehrern erzählen. Das ist ganz logisch, weil wir Menschen sehr individuell wahrnehmen. Deshalb werden Sie bei der Frage, wie Ihre Tochter oder Ihr Sohn im Unterricht aufpassen kann und wie sie bzw. er es denn schafft, seinen Mitschüler/innen zuzuhören, sicher in den allermeisten Fällen beruhigt hören, dass Ihr Kind das natürlich gut kann. Leider ist das in der Praxis sehr häufig überhaupt nicht so. Auch wenn Ihr Kind diesen Eindruck hat. Deshalb: Nehmen Sie sich diese Woche die Zeit, das Thema zu vertiefen. Es wäre für viele Kinder so einfach, Schule gut zu machen, wenn sie Mitschüler/innen zuhören könnten und nicht nur dem Lehrer. Reden Sie über komplexe Lernprozesse, die dauernd passieren, wenn der Kopf sich mit einem Thema beschäftigt. Schauen Sie sich doch zusammen das Filmchen an, das ich dazu gezeichnet habe. Seit 15 Jahren kritzle ich Visualisierungen auf Blätter, wenn ich Schüler berate, wie sie ihre Schulprobleme lösen. Die Erkenntnis: Alle, die ernsthaft ein Interesse daran haben, selbst Schulprobleme zu lösen bzw. gar nicht aufkommen zu lassen, können dies mit Visualisierungen viel einfacher. Schon von der fünften Klasse an. Denn es geht bei Veränderungen ja um länger dauernde Prozesse. Bilder, die man über den Schreibtisch hängt oder täglich im Hausaufgabenheft sieht und die man bei jedem Betrachten schnell versteht, wenn man den Sinn des Bildes einmal kapiert hat, wiederholt man damit wie beim Vokabellernen und kann Vorsätze besser umsetzen.
Die Zeit, die Sie hier investieren, kommt übrigens Ihren Nerven in zwei, drei Jahren sehr zugute, wenn ich das mal so salopp sagen darf.
Und hier noch der Link zum Visualisierungs-Filmchen.