Es ist wieder so weit. Abitur und viele, viele ausfallende Stunden, weil all die Abitursklausuren auch korrigiert sein wollen. Korrekturfrei heißt die einzige Möglichkeit für Lehrer/innen. Zwar reicht ein Achtstundentag nie für 10 Abiturs-Klausuren, so wie es verrechnet wird, aber wir sind schon froh, wenn man Unterrichts-Entlastung hat. “Wie geht’s dir?” frage ich gestern einen Kollegen. “32 Deutschklausuren” ist seine Antwort. Und grinst. Korrigieren gehört zu unserem Beruf. Nur wollen wir uns nicht so gerne von Eltern erzählen lassen, dass wir Abitursklausuren doch bitte nebenher machen könnten. Deshalb gibt es bei uns die Studierstunden für Schüler/innen. Eine wunderbare Möglichkeit, in einer Zeit, in der der Kopf am Morgen noch richtig frei ist, ein eigenes Stundenpensum mit der eigenen Lerngeschwindigkeit zu planen. Man weiß es immer schon am Tag vorher. Man kennt seine nächsten Klassenarbeiten. Man muss immer Vokabeln lernen und wenn man in Mathe seine Lücken finden will, bieten wir in diesem Jahr allen Klassen für die Studierstunden einen Mathe-Lückenanalysator an. Wer trotzdem lieber Stadt-Land-Fluss spielt, der hat Schule noch nicht kapiert. Die Vormittage sind zu wertvoll, um ihre Zeit zu verschenken. Studierstunden sind Chancenstunden. Aufholen, wenn andere abhängen. Man muss nur verstehen, dass am Ende das Abitur steht und die Inhalte, die man heute wissen muss, entgegen der allgemeinen Meinung um einiges komplexer als früher sind. Klar. Weil man ja auch mehr Fächer abdecken muss. Außerdem bleibt die Wissenschaft nicht stehen. Einen guten Abitursschnitt erreicht man im Normalfall nur, wenn man in den vielen Jahren davor genügend eingepackt hat. Also: Einpackstunden, Chancenstunden, Studierstunden. Es gibt auch Zweitkorrekturtage und das mündliche Abitur mit Stundenausfällen. Ab Ostern sollte man als professionelle/r Schüler/in zentral auf sich selbst setzen.
Speziell Schüler/innen in Versetzungsgefahr sollten sich bewusst werden, welche Chancen sie in diesen Studierstunden haben. Die Zeit, aufzuholen und Mitstreiter/innen, die Dinge erklären können, wenn man sie fragt.