Sehr schöne Szenen, die sich in diesen Tagen im Flügelverleih neben dem normalen Hausaufgabenbetreuen abspielen. “Wir schreiben nächste Woche eine Mathearbeit und ich versteh das Wurzelziehen nicht.” Eine Schülerin aus Klasse 8 hat sich zum “Den Bahnhof verstehen” angemeldet. “Wer übernimmt? ” In der Anfangsrunde, in der die Fünft- und Sechsklässler im Foyer spielen, können solche Fragen gut geklärt werden. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Es ist ein gegenseitiges Lernen. Die Coachs sind gefordert. Aus dem Stegreif Crashkurse geben, das verlangt den ganzen Einsatz. Aber es ist auch ein eigenes Lernen beim Lehren. Und es ist nicht mit dem Anspruch an eine handelsübliche Nachhilfe verknüpft. Ein Anspruch, den wir ablehnen. Dieses regelmäßig an die Hand nehmen lehnen wir ab. Wir setzen auf das selbstständige Herausfinden der eigenen Lücken, die man selbst schließen kann, wenn es Münchhausen-Lücken sind. Also Lücken, bei denen man sich selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Ein echtes Tiny Wings Gefühl, das man nicht versäumen sollte. Da man mit Freunden kommen kann, erlebt man leicht, dass ein Tipp eines Mitstreiters, der seine Lücke an einer anderen Stelle hat, die eigene Lücke schließt und umgekehrt. Man sollte sich angewöhnen, dass man möglichst viele Lücken selbst findet und selbst schließt und sich nur dann helfen lässt, wenn man wirklich selbst nicht weiterkommt. Wer selbstständig um das eigene Fortkommen kämpft wird stetig selbstbewusster in diesem Fach und benötigt am Ende keine Nachhilfe mehr. Weil sich der Blickwinkel ändert. Wer unser Bahnhofsheft dann noch konsequent führt, in das Lücken, die man direkt im Unterricht aufspürt, reingeschrieben werden sollen, der hat gewonnen. Noch ein paar Raus-aus-der-Falle-Newsletter aus www.maennerrevolte.de über den Schreibtisch gehängt, dann wird man ganz schnell selbst zum Coach im Flügelverleih. Vom Standstreifen auf die Überholspur heißt die Idee.
9. März 2012
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