Flügelverleih meets Hattie

23. April 2010

Unterstufentheater und Zeitmaschine

Abgelegt unter: Motivation — heinz eugen b @ 10:23

Ich gestehe, Unterstufentheater ist für mich pädagogische Pflichtübung. Das kann ich als echte Zeitmaschine verwenden. Wer Sechst- und Siebtklässler einmal auf der Bühne gesehen hat, wie sie eigene Rollen spielen, der vergisst, dass sie in Naturphänomene vielleicht eine falsche Schaltung gebaut haben oder in Mathematik ein paar Schwächen aufweisen. Denn Schwächen hat jeder Mensch. Deshalb schaut man ja auch in der Erwachsenenwelt auf die Stärken des Maschinenbauers, die Stärken der Staatsanwältin, die Stärken des Schriftsteller, die Stärken der Ärztin, etc sie verstehen schon und nicht auf die Schwächen eines Mathematik- und Physiklehrers in Hinblick auf seine Sprachkenntnisse in der französischen Sprache. Im Theater kann man wie in einer Zeitmaschine durch diese lange Schulzeit der Bewertung von Menschen hindurchblicken und bemerkt, mit welchen Persönlichkeiten wir in der Schule zusammenarbeiten dürfen. Unabhängig von ihren Schulnoten. Man sieht, zu was unsere Schüler fähig sind, wenn sie sich in eine Sache verbeißen und bei der Sache bleiben. Es muss nicht Theater sein, man kann es an vielen Dingen sehen, in denen plötzlich Geduld, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Begeisterung zum Vorschein kommen. Die Idee der A- B- C-Wochen im Flügelverleih gehen ja genau in diese Richtung. Den Leuten möglichst viele Möglichkeiten zu zeigen, in denen man eigene Interessen finden kann.
Auch etwas anderes hat mich in dieser Woche bewegt. Meine vor kurzem noch Fünftklässler saßen im Schriftlichen Abitur. Damals die legendäre Fünf Emil. Wir hatten in unserem Fünfklasslehrerteam die Meinung vertreten, dass man möglichst breit fördern muss. Auch fordern muss. Das man auf Eigenständigkeit setzen muss, auf Durchhaltevermögen. Wir führten viele Diskussionen über jeden Einzelnen. Was wohl aus ihnen wird. Wie sie wohl die Schule meistern werden. Und noch wichtiger: Das Leben danach. Was habe ich mir den Mund fusslig geredet, immer in der Absicht, den Schalter bei möglichst vielen auf Eigenständigkeit umzulegen. Das ist ein langer Prozess, den man erst Jahre später bewerten kann.
Ich habe mir deshalb natürlich auch das bisherige Notenbild meiner damaligen Fünfer angesehen. Wir bekommen Erfolgsmeldungen oft erst Jahre später. Und dann kann man sie nicht zwingend genau zuordnen. Trotzdem: Der Blick auf die Noten der Fünf Emil ist für mich persönlich einmal wieder mehr die Bestätigung, dass es enorm wichtig ist, in der 5. und 6. Klasse alles zu unternehmen, dass die Ernsthaftigkeit des Lernens in die Köpfe kommt, dass die platte Wahrheit „Man lernt nicht für den Lehrer sondern für sich.“ unkompliziert, bunt, verrückt und überzeugend in die Köpfe kommt, damit sie die schwierige Phase der Pubertät überdauern kann. Ich habe letzte Woche an meine alten FünfEmilianer die Frage gemailt, was ihnen aus der heutigen Sicht die Motivationsarbeit in der fünften Klasse gebracht hat. Ob es nur pädagogisches Pillipalli eines Lehrers war oder ob es Substanz bekam. Mit der Bitte um kritische und ehrliche Meinung.
Hier Auszüge aus drei Rückmeldungen. Balsam für eine Lehrerseele.

… Dass es direkt was bringt, hätte ich nie gedacht, aber ich habe mich schon relativ früh (so 8./9.) dabei ertappt, wie ich plötzlich ganz unbewusst, ein paar dieser Dinge umgesetzt habe. Früh anfangen mit dem Lernen, jeden Tag ein bisschen wiederholen, das waren doch die Ansätze des Ganzen….

… Nun zu ihrer Frage: Meiner Meinung nach haben Ihre motivierenden Ideen wirklich dabei geholfen, mir klarzumachen, dass ich nicht für die Lehrer oder sonst wen, sondern ganz alleine für mich lerne. Ich denke genau das habe ich die restlichen Jahre auch getan und bin immer am Ball geblieben. …. im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden und kann auf jeden Fall sagen dass ich sehr viel mitgenommen habe und das ist denke ich die Hauptsache ….

…. Das Interessante an der ganzen Geschichte ist: zwar haben die Ideen bei mir nicht sofort Früchte getragen, aber sie blieben im Hinterkopf und irgendwann wurde einem dann doch unterbewusst klar: Mensch, eigentlich hatte der Bayer mit seinem Unfug ja schon irgendwo recht. Was soll ich hier in der Schule sitzen und nichts mitnehmen? Wieso nicht die Chance nutzen und was draus machen? Als ich den berühmten „Schalter“ dann umgelegt hatte, ging’s bergauf. Versetzungsgefährdet war ich fortan nicht mehr. Aus dem frechen, unruhigen und unkonzentrierten kleinen Schlitzohr, wurde dann irgendwann doch noch jemand, der in der Schule (mehr oder weniger) ruhig da sitzen konnte, locker einen 2er-Schnitt eingefahren hat …. Damit hätte in der 5. Klasse tatsächlich absolut niemand gerechnet, was ich auch immer wieder zu hören bekam.

Das lass ich doch einfach für diese Woche mal so stehen.
Noch ein Tipp: Freitag und Samstag sind noch Aufführungen des Unterstufentheaters.

Das faust-aktuell mit der Vorankündigung finden sie hier.

17. April 2010

B-Woche und Pubertät

Abgelegt unter: Gehirn — heinz eugen b @ 13:44

Die B-Woche stand unter dem Motto: Lernphase Ostern bis Pfingsten. Gas geben ist angesagt. Nach den Hausaufgaben hieß das am Montag: Selbstreflexion mit einem kleinen Fragebogen zum Ist-Stand der eigenen Schulsituation. Das Fazit ist sehr beruhigend. Fast 100% gut bis sehr gut bei der Beantwortung der Frage: Wie wohl fühlst du dich an der Schule? Schönste Antwort: Ich fühle mich hier schon wie zu Hause. Dienstag: Nach den Hausaufgaben gab es Arbeitsgruppen, in denen jeder die Tipps und Tricks für seine starken Fächer aufschreiben, sollte. „Von den Besten lernen lernen“ hatten wir dies genannt. Die mögliche Entwicklung eines eigenen kleinen Lernen lernen Skripts. Mittwoch Erweiterung dieses Themas: Jeder sollte alle Tipps und Trick lesen und ergänzen. Zustimmen. Neue Dinge dazuschreiben. Parallel gab es Inputs in die neuere Gehirnforschung. Spezialthema: Wie baut sich ein Gehirn nach neuesten Erkenntnissen in der Pubertät um, die für alle in 1 bis 2 Jahren „gnadenlos“ beginnt. Durchschnitteintrittsalter: 12 ½ Jahre.
Donnerstag: Da keiner der B-Wochenmacher Bayer und Illner Dienst hatte, gab es zum Vorlesen der Aufgabenstellung ein Skript, das zwar lang ist, aber Ihnen Einblick in die beiden nächsten B-Wochen-Tage gibt. Thema: Motivationskalender und Rettung der „Jetzt leg ich aber mal richtig los für ein richtig gutes Abitur“ – Gehirnzellen.
Die Adressaten des Motivationskalenders 2003, auf die sich die Aufgabenstellung bezieht, machen jetzt Abitur. Wer den ersten Vorläufer des Öhmkalenders anschauen will, hier ist der Link. Seit damals gab es immer Schüler am Faust, die meinen jeweils aktuellen Motivationskalender genutzt haben. Schön wäre jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung, ob man damit die „Jetzt leg ich aber mal richtig los für ein richtig gutes Abitur“ – Gehirnzellen über die Pubertät hinaus retten kann, ohne sie in dieser Zeit wirklich zu benutzen. Ich werde einmal einen Abiturienten 2010 bitten, hierfür seine persönliche Meinung zu schreiben. Wer sich die vorpubertäre Gehirnzellenproblematik noch ein wenig genauer ansehen will, im Männerblog ist sie bildlich thematisiert. Im SPIEGEL dieser Woche war es Titelthema. Jetzt aber zum Donnerstag Vorlesetext:

Sehr geehrter zukünftiger Staatsanwalt, Mikrosystemelektroniker, Astrophysiker, Autodesigner, Grafiker, Fernsehmoderator, sehr geehrte Chefärztin, Journalistin, Modedesignerin, Rechtsanwältin, Gymnasiallehrerin usw usw.
Ich hoffe Sie verstehen, was ich meine.

Nachdem Sie gestern möglicherweise mit Schrecken davon gehört haben, dass Eigenschaften und Fähigkeiten, die das Gehirn in der vorpubertären Phase wenig einsetzt, nach neuesten Gehirnforschungsberichten einfach absterben, Sie mit Erschrecken festgestellt haben, dass die Eigenschaften „konzentriert und ernsthaft und selbstständig und zielgerichtet arbeiten können“ bei Ihnen noch keine so gute Benotung bekommen würde und sie bis zum Eintritt in Ihre pubertäre Phase nur noch 1 bis 2 Jahre Zeit haben, Sie womöglich jetzt um Ihr Abitur bangen, weil Sie ja die abgestorbenen „Jetzt leg ich aber mal richtig los für ein richtig gutes Abitur“ – Gehirnzellen in der 10. Klasse gar nicht mehr besitzen würden und damit gar nicht durchstarten könnten, wie sie das sich jetzt erträumen. Wenn Sie also diesen Zukunftsschauder in sich sitzen haben, kommt hier die mögliche Rettung: Der „Jetzt-leg-ich-aber-mal-richtig-los-für-ein-richtig-gutes-Abitur“-Gehirnzellen – Parkplatz –Trick.
Der geht so: Sie hängen zum Beispiel den Öhm Kalender über Ihren Schreibtisch und schauen täglich drauf. Auch wenn Sie dann immer noch viel mehr Ohm als Öhm sind, werden doch permanent Ihre Öhmzellen angeregt. Benutzt. Die Öhmzellen, die den „Jetzt-leg-ich-aber-mal-richtig-los-für-ein-richtig-gutes-Abitur“-Gehirnzellen entsprechen und damit werden auch diese Fähigkeiten geparkt, also sterben nicht ab, obwohl sie vielleicht noch weit davon entfernt sind, Öhm zu sein.

Das geht natürlich auch nur, wenn Ihnen klar ist, dass das auch funktioniert. Sie müssen sich den Gedankengängen ernsthaft öffnen, auch wenn Sie sie nicht umsetzen können. Dass es tatsächlich funktioniert, können Sie die Schüler/innen meiner eigenen 5. Klasse vor 9 Jahren fragen, für die es den ersten Öhmvorläuferkalender gab. Ein 1,5 Abitur werden sie nicht gerade machen, aber eine 1 vor dem Komma ist ziemlich sicher. Sie hatten alle ihren Abi2003 Kalender gehabt. Und die „Jetzt-leg-ich-aber-mal-richtig-los-für-ein-richtig-gutes-Abitur“-Gehirnzellen über die pubertäre Hochphase hinaus geparkt. Auch das waren in der Mittelstufe nicht lauter Öhms. Aber jetzt als Abiturienten sind sie die Quadratöhms mit viel Spaß dabei. Denn ein tolles Abitursergebnis ist Balsam für die Seele.

Heute heißt deshalb Ihre Aufgabe:
Sie lesen in Ruhe die Abi2003 Kalenderblätter, suchen sich eines heraus, das sie als zukünftigen Staatsanwalt, Mikrosystemelektroniker, Astrophysiker, Autodesigner, Grafiker, Fernsehmoderator, Chefärztin, Journalistin, Modedesignerin, Rechtsanwältin, Gymnasiallehrerin usw usw – Sie wissen schon – besonders anspricht, nehmen sich ein Blatt Papier, schreiben den Monat drüber und schreiben eine kleine ernsthafte Abhandlung über dieses Blatt und Ihr jetziges Leben. Minimum eine halbe DIN A 4 Seite. Darüber schreiben Sie Ihren Namen und geben das Blatt am Ende an Frau Theisohn oder Frau Geismann oder Frau Schmitz weiter.
Alle, die noch Tipps und Trick beisteuern wollen, wie man öhmig lernen kann und seinen Spaß daran findet, der darf die Blätter auf den Tischen weiter ausfüllen. Das Tipps und Tricks heft des Flügelverleihs „ von den Besten lernen lernen“ wird es Ihnen danken.

Mit den besten Grüßen in den Donnerstag Nachmittag Ihr Heinz Bayer

8. April 2010

Abi 2010

Abgelegt unter: Abitur — heinz.bayer @ 18:34

Ich hoffe natürlich, Sie hatten schöne Ostern. Ihre Kinder auch. Die Abiturienten hatten ihre letzten Osterferien. Da war Vorbereitung auf das schriftliche Abitur angesagt. Am Donnerstag geht’s los. Der letzte G9er Jahrgang am Faust. Dann kommt der berühmte Doppeljahrgang und dann machen alle ihr Abitur nach 8 Gymnasialjahren.

Soll ich ein wenig Insiderwissen verplaudern? Zum Beispiel: Das Mathe-Abi ist für viele eine echte Herausforderung. Sie wissen das noch? Wissen Sie auch, warum? Weil man als Schüler einfach immer meint, Abi, das wäre in vielen Jahren. Später da müsse man eben ranklotzen. Leider stimmt genau das nicht. Abi ist immer. Nehmen wir Bruchrechnen Klasse 5 oder 6. Und dann eine Abitursaufgabe mit einer schwierigen Integralrechnung. Und irgendwo zwischen dem Anfang und dem Ende der Aufgabe eine kleine, doofe, gemeine, unauffällige, versteckte, primitive und einfache Bruchgeschichte. Die man schon in den letzten Jahren immer übersehen hat und nie aufgearbeitet, obwohl die Lehrer natürlich immer gesagt haben, wie wichtig Fehleranalysen sind, aber nach der Arbeit ist eben nach der Arbeit. Und genau diese kleine Bruchgeschichte, sagen wir mal „größter gemeinsamer Teiler“. Sie erinnern sich? ggT. Eine Sache, die man vielleicht in der 6. Klasse nicht richtig gefestigt hat, die man in der 7. und 8. Klasse nicht mehr gebraucht hat, die man in der 9. und 10. Klasse nicht mehr bemerkt hat, weil man natürlich nie Fehleranalysen gemacht hat und sich damit abgefunden hat, dass man Mathe eben nicht so blickt. Oder den Lehrer einfach blöd fand, weil er sicher zu schwere Aufgaben gestellt hat. Und am Ende steht dann das Abitur und man meint, die Aufgabe wäre schwer, weil man gleich mal falsche Werte herausbekommt, die nicht stimmen können. Vielleicht genau wegen dem größten gemeinsamen Teiler aus der Klasse 6. Nicht wegen der wirklich schwierigen Integralrechnung. Man kommt ins Schwitzen, das Gehirn blockiert und am Ende hält man sich natürlich für einen mathematischen Versager. Dabei hat man nur am Ende der Osterferien in der 6. Klasse vergessen, die kleinen Lücken zu stopfen, die man damals beim Bruchrechnen hatte, weil man damals gedacht hatte, dass das Abitur ja noch so weit weg wäre.

Wenn Sie also Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter was wirklich Gutes tun wollen: Packen Sie gemeinsam den Schulranzen für die nächste Woche. Schauen Sie jedes Heft kurz durch, lassen Sie sich erzählen, was denn vor den Ferien in allen Fächern Sache war. Versuchen Sie geduldig, den Lernprozess bis zum Abitur etwa am Beispiel des Bruchrechnens zu erklären. Vielleicht kann Ihr Sohn oder Ihre Tochter ja aus dem gemeinen Spiel ausbrechen, bei dem man vergisst, dass das Lernen für die nächste Arbeit im Vergleich zum nachhaltigen Lernen mit Langzeitwirkung recht wenig Bedeutung hat. Ich drücke Ihnen die Daumen.

Wenn meine Physik-Abiturienten im Abitur Fehler machen, dann sind es zu 80% Fehler, die sich aus fehlerhaftem Rechnen ergeben. Mathematik Klasse 7 bis 9. Nicht etwa aus dem Nichtverstehen komplizierter physikalischer Zusammenhänge. Eigentlich schade. Aber: So isses.

3. April 2010

Osterferien – unterrichtsfreie Zeit

Abgelegt unter: Flügelverleih, Gehirn — heinz eugen b @ 07:55

Zeit, Luft zu holen. Aber bitte nicht Zeit, Schule vollkommen auszublenden. Es ist die richtige Zeit, darüber nachzudenken, warum man in die Schule geht. Zeit, mit den jungen Menschen darüber zu reden. Fernab der Schule und den Schularbeiten darüber nachzudenken, wie wunderbar es ist, wenn man nach 12 Jahren Schulzeit zwei oder gar drei Sprachen sprechen kann. Wie gut es ist, dass man nach 12 Jahren Schulzeit, egal auf welchem beruflichen Gebiet, z.B. Berichte verfassen kann, für die man sich nicht schämen muss. Weil man 12 Jahre lang soliden Deutschunterricht in der Schule hatte. Wie hilfreich es in vielen Lebenssituationen ist, dass man in Mathematik logisch denken gelernt hat. Und wie wichtig mathematisches Denken einfach in vielen Berufen ist. Und wer weiß denn schon in der 5. Klasse, wohin die berufliche Reise wirklich gehen wird. Wie toll es ist, wenn man nach 12 Jahren Schule mit Freunden im Café sitzen und mitreden kann. Anstatt in hitzigen Diskussionen lieber nichts zu sagen, weil man einfach keine Ahnung hat. Weil man sich selbst peinlich ist. Bildung ist ein echter persönlicher Schatz, den man in der Schule heben kann. Kostenlos. Und in einem Alter, in dem das Gehirn perfekt zum Schätze heben veranlagt ist. Die Noten, das sollte man seinen Kindern immer wieder klarmachen, die sind dabei eher nebensächlich, speziell wenn sie nur im grünen Bereich zwischen 1 und 3 liegen. Kompetenzen muss man einpacken. Von denen hat man später was. Ob da eine 3+ oder eine 2- unter einer Arbeit steht, ist nur für die momentane Freude von Belang. Und wenn man in einem Fach im gelben Bereich der Vier liegt, dann muss man einfach zulegen. 90% aller Vierer würden locker zur Drei, wenn man nur genügend dafür tun würde. Wenn man im Unterricht auf Ernsthaftigkeit schalten könnte. Und wenn man zu den 10% gehört, die mit einer Vier in einem Fach leben müssen, weil sie einfach dort eine richtige Schwäche haben, dann muss man eben in den anderen Fachbereichen klotzen.
Im Flügelverleih haben wir in den letzten beiden Tagen das Hauptaugenmerk auf die nächsten Wochen gelenkt. Zwischen Ostern und Pfingsten werden die wichtigsten Arbeiten des Jahres geschrieben. Jetzt weiß man schon, wo im Moment die eigenen Schwächen liegen und wo die Stärken. Da kann man planen. Da werden in fast allen Fächern Arbeiten geschrieben. Also kann man sich auch sehr zielgerichtet auf diese Arbeiten vorbereiten. Selbsteinschätzung war unser Wochen-Thema. Und worauf man achten sollte, um in Klassenarbeiten besser abzuschneiden. Tipps und Tricks im Flügelverleih. Ein paar junge Menschen haben sehr aufmerksam zugehört.
Wir werden diese Thematik nach den Ferien vertiefen, weil die eigene Grundeinstellung zur Schule der zentrale Punkt ist, Schule gut zu meistern. Das sollte in möglichst viele Köpfe hinein. Seine Fähigkeiten sollte man optimal nutzen. Fernab der Schule kann man das gut vorbereiten. Schule muss im Kopf als die wirklich große Lebenschance entwickelt werden, dann fällt vieles leichter. Wenn man einmal all seine Tanten und Onkels, Opas und Omas, seine Eltern und die Freunde der Familie nach den früheren Schulnoten befragt und ihre heutige Lebensposition ansieht, dann wird einem ganz praktisch klar, dass es zwar die Schule war, die eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen hat, aber die früheren Noten sekundär dabei sind, wie erfolgreich so ein Leben gelebt wird.
Wer diese Einstellung seinem Kind weitergeben kann, der hat ihm viel Lebensfrust erspart. Dann ist auch ein aus Elternsicht nicht so toller Lehrer kein wirkliches Problem mehr.
Aus Sicht eines Gehirnforschers ist es sowieso klar: Wer es schafft, Schule positiv zu belegen, der wird selbst in einer Klasse mit nur „blöden“ Lehrern besser sein, als ein Schüler, der in einer Klasse mit nur „tollen“ Lehrern lernt, aber Schule selbst unter „furchtbar“ abgespeichert hat.
Deshalb: Schule einfach möglichst positiv belegen und bloß nicht so schnell mitschimpfen. Das bringt Ihrem Kind die richtigen Zukunftschancen.
Und schafft ihm und Ihnen die nötige Gelassenheit. Ferienzeit ist eine gute Zeit, dies zu reflektieren.
Hilfe, ich komm mal wieder nicht auf den Punkt. Wollte nur kurz und schnell was zu den Ferien schreiben. Es soll Menschen geben, die können das, was ich hier geschrieben habe, mit einem Viertel der Sätze sagen. Ich irgendwie nicht. Wahrscheinlich habe ich es früher deshalb in Deutsch auch immer nur auf eine Drei gebracht. Zu lange Sätze. Oder zu kurze. Und ich kam schon früher im Aufsatz nie wirklich schnell auf den Punkt. Meine Aufsätze zu korrigieren war sicher kein wirklicher Spaß für meinen Deutschlehrer. Und ich benutzte viel zu viele Füllwörter. Und Sätze mit „und“ anzufangen, das fand ich schon in der Schule gut. Aber Sie haben ja jetzt ein wenig mehr Zeit zum Lesen. :-)
Frohe Ostern.

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