Flügelverleih meets Hattie

18. März 2012

Und immer noch Bahnhof

Abgelegt unter: Den Bahnhof verstehen — heinz.bayer @ 07:14

Das ist eben das wirklich Neue im Moment. Die Betreuung der Fünftklässler hat echte Routine bekommen. Mit wenigen Ausnahmen sind wir im Moment sehr zufrieden mit dem Konzept. Aber der Bahnhof ist nagelneu. Entwickelt von Coachs, die “unterbeschäftigt” waren und denen wir die Aufgabe gegeben hatten, Ideen in die Welt zu setzen, wie wir unterbeschäftigte Coachs sinnvoll beschäftigen könnten. “Entlassen” wollten wir niemanden. Dafür ist die Erfahrung für die Coachs zu wertvoll. Der Flügelverleih ist immerhin ein Konzept für beide Seiten. Also “Den Bahnhof verstehen”. Hochspannend, wenn junge Menschen ankommen, die wirklich lernen wollen. Diese Voraussetzung ist Gold wert. Sie meinen, das wäre doch sicher im normalen Unterricht auch so? Träumen Sie weiter.

Wer die handelsübliche Nachhilfe benötigt, der muss sich nach wie vor einen sehr guten Schüler oder eine Schülerin suchen und ihm oder ihr 7 bis 10 Euro die  Stunde bezahlen. Oder sich bei einem der vielen Nachhilfeinstitute einschreiben. Und 15 oder 20 Euro die Stunde zahlen. Bei unserem Konzept “Den Bahnhof verstehen” setzen wir auf eine vollkommen andere Schiene. Wir setzen auf möglichst viel Eigenständigkeit, die Schüler/innen selbst aufbringen können. Wir setzen auf einen Ort, zu dem man kommt, um möglichst viel selbst seine Fähigkeiten zu überprüfen und selbst bei Lücken aktiv zu werden. Und dann aktiv nachzufragen. Sich aktiv fehlendes Wissen erklären zu lassen. Dabei muss das Ziel sein: Am Ende möglichst wenig zu bezahlen, weil man maximal viel selbst schon zu Hause erarbeiten kann. Also mit möglichst wenig Nachhilfe auszukommen. Wir bezahlen jeden Nachmittag Coachs für die Betreuung der Hausaufgaben. Das kostet uns in der Woche bei 70 Coachs, von denen jeder zwei Stunden in der Woche arbeitet, 700 Euro. Da wir es uns auf Grund der hohen Zahl von recht kompetenten Coachs leisten können,  einzelne Coachs für unser “Den Bahnhof verstehen” Konzept freizustellen, ist die Rechnung einfach: wer einen Coach zwei Schulstunden bucht, der bezahlt auch diesen Coach. Wer mit einem Freund zusammen kommt, bezahlt zusammen mit ihm. Zu dritt ebenfalls. Dieses Prinzip soll helfen, zu lernen, dass man sich auch untereinander sehr viel weiterhelfen kann, ohne gleich Nachhilfe zu bekommen. Eine Möglichkeit, die wir auch noch ausprobieren, sieht vor, dass kleine Lerngruppen zum Hausaufgabenmachen kommen und wie die Fünftklässler berechnet werden. Sich also nur ab und zu Tipps einholen. Ansonsten die Hausaufgaben selbst erledigen. Sich zu Mathe-machen zu treffen, kann manchmal Berge versetzen. Und immer parallel das wesentliche  Ziel im Auge zu behalten: Möglichst viel im Unterricht mitzubekommen, möglichst eigenständig zu Hause seine Aufgaben zu lösen, für Aufarbeitungs- und Vertiefungsrunden sich mit Freunden zu treffen und erst bei Lücken, die man nicht selbst füllen kann, “den Bahnhof verstehen” im Flügelverleih zu nutzen. Wir bieten somit flexible Betreuung mit der klaren Aussage, dass unser Konzept nicht mit der üblichen Nachhilfe mit den üblichen Ansprüchen verwechselt werden darf. “Den Bahnhof verstehen” erwartet hohen Eigeneinsatz bei der schulischen Problembewältigung. Für Eltern, die  diese Methode für ihre Tochter oder ihren Sohn für nicht praktikabel halten, weil es genau an dieser Eigeninitiative fehlt, können wir nur noch unser “Raus aus der Falle” Konzept auf www.maennerrevolte.de anbieten. :-) Quasi als mentales Starterpaket.

Wir haben übrigens auch schon die Skype-Unterstützung bei Hausaufgaben angedacht. Genau dann, wenn man nicht mehr weiterkommt, die Skype-Verbindung zu dem dann gerade “diensthabenden” Coach herstellen, um die schnelle kleine Frage zu stellen. Wir arbeiten an der Idee. Wäre doch zauberhaft. Ferienschule auf diese Art ebenfalls. Oder mit Coachs in den Ferien im Flügelverleih. “Aufholen, wenn die anderen abhängen” könnte dass Projekt heißen. Wir bleiben dran.

9. März 2012

Das Bahnhofskonzept des eigenständigen Lernens

Abgelegt unter: Den Bahnhof verstehen — heinz.bayer @ 20:39

Sehr schöne Szenen, die sich in diesen Tagen im Flügelverleih neben dem normalen Hausaufgabenbetreuen abspielen. “Wir schreiben nächste Woche eine Mathearbeit und ich versteh das Wurzelziehen nicht.” Eine Schülerin aus Klasse 8 hat sich zum “Den Bahnhof verstehen” angemeldet.  “Wer übernimmt? ” In der Anfangsrunde, in der die Fünft- und Sechsklässler im Foyer spielen, können solche Fragen gut geklärt werden. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Es ist ein gegenseitiges Lernen. Die Coachs sind gefordert. Aus dem Stegreif Crashkurse geben, das verlangt den ganzen Einsatz. Aber es ist auch ein eigenes Lernen beim Lehren. Und es ist nicht mit dem Anspruch an eine handelsübliche Nachhilfe verknüpft. Ein Anspruch, den wir ablehnen. Dieses regelmäßig an die Hand nehmen lehnen wir ab. Wir setzen auf das selbstständige Herausfinden der eigenen Lücken, die man selbst schließen kann, wenn es Münchhausen-Lücken sind. Also Lücken, bei denen man sich selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Ein echtes Tiny Wings Gefühl, das man nicht versäumen sollte. Da man mit Freunden kommen kann, erlebt man leicht, dass ein Tipp eines Mitstreiters, der seine Lücke an einer anderen Stelle hat, die eigene Lücke schließt und umgekehrt. Man sollte sich angewöhnen, dass man möglichst viele Lücken selbst findet und selbst schließt und sich nur dann helfen lässt, wenn man wirklich selbst nicht weiterkommt. Wer selbstständig um das eigene Fortkommen kämpft wird stetig selbstbewusster in diesem Fach und benötigt am Ende keine Nachhilfe mehr. Weil sich der Blickwinkel ändert. Wer unser Bahnhofsheft dann noch konsequent führt, in das Lücken, die man direkt im Unterricht aufspürt, reingeschrieben werden sollen, der hat gewonnen. Noch ein paar Raus-aus-der-Falle-Newsletter aus www.maennerrevolte.de über den Schreibtisch gehängt, dann wird man ganz schnell selbst zum Coach im Flügelverleih. Vom Standstreifen auf die Überholspur heißt die Idee.

2. März 2012

Den Bahnhof verstehen

Abgelegt unter: Den Bahnhof verstehen — heinz.bayer @ 18:01

Unser Experiment ist angelaufen. Da können sich also nun Schüler/innen melden, die crashmäßig Nachhilfe brauchen. Allerdings heißt die Vorgabe:

Erst einmal selbst die Lücken aufspüren. Am besten zusammen mit einem Freund. Und mit Material, das man über einen Link auf unserer Flügelverleihhomepage beziehen kann. Direkt vom Landesbildungsserver. Anmelden können nicht die Eltern, sondern nur die Schüler/innen sich selbst. Das ist schon eine wichtige Hürde. Wollen wollen. Ohne geht nix. Manchmal merkt man beim Lückensuchen, dass man reine Münchhausenlücken entdeckt. Das sind Lücken, die sich schon beim Ansehen der Lösungen schließen. Die man nur vergessen hat. Ein wenig wiederholen und schon braucht man dafür keinen Coach. Beim präzisen Formulieren benötigt man am besten sein Buch. Und auch da gibt es oft die Münchhausen Lücke, die man selbst schließen kann, wenn man sich bemüht, konzentriert nachzulesen. Da man am besten mit einem Freund zusammen bei uns ankommt, kann man sich auch gegenseitig aus dem Lückensumpf ziehen. Am Ende bleibt gar nicht mehr so viel übrig von dem, was man am Anfang gemeint hat, nicht zu können. Das selbstständige Tiny Wings Gefühl ist so viel besser als das Gefühl, dauerhaft Nachhilfe zu benötigen. Eine Lückenanalyse durch einen Coach hat bei einem unserer Kunden in Latein ergeben, dass es bei der Grammatik kaum Lücken gab. Dass das Problem die Wörter sind. Wer Vokabellücken hat, der braucht nur den nötigen Biss, das nötige Durchhaltevermögen und die richtigen Lerntipps. Dann braucht man auch da keinen Nachhilfelehrer.

Mal sehen, wie unser Experiment weitergeht.

25. Februar 2012

mission impossible ?

Abgelegt unter: Den Bahnhof verstehen — heinz.bayer @ 10:18

Neues aus dem Flügelverleih

Wie kann man denn Lernen ernst nehmen? Und ernst nehmen ist doch der zentrale Punkt,  warum junge Menschen Nachhilfe brauchen. Außer sie sind an der falschen Schule. Wer an der richtigen Schule ist, muss sie nur ernst nehmen, dann stimmen die Noten. Klar, das sagt sich so leicht. Das umzusetzen ist heftig schwierig. Pubertät. Umfeld. Zeitgeist.

Unser Nachhilfe-Projekt “den Bahnhof verstehen” setzt in allererster Linie auf Ernsthaftigkeit. Der Ablauf: Wer sich ernsthaft in einem Fach fortbilden will, weil die Noten nicht stimmen, kommt an einem Nachmittag seiner Wahl, um zwei Schulstunden lang angeleitet seine Lücken zu finden und schriftlich zu fixieren. Um so genauer, desto besser. Am Ende wird er diese Lücken einem Nachmittagscoach vorlegen, um den für die Woche drauf zu buchen. Gecoacht wird also nur zielgenau auf die Lücke hin. So die Theorie von “Den Bahnhof verstehen”. Angewandte Tiny Wings Methode.

Außerdem bekommt jede/r Teilnehmer/in eine kleines Heft, in dem er/sie eigene Lücken eintragen, die man im Unterricht entdeckt. Und bei den Hausaufgaben. Das ist der Löwenanteil des Konzepts, der eigene Einsatz im laufenden Betrieb. Für so manchen ein Urerlebnis, was denn mit dem Kopf passiert, der sich positiv und ohne Vorbehalte darauf einlässt, kompetent zu werden. Indem man Probleme akzeptiert an aktiv an ihnen arbeitet. Selbst. Nicht auf den Nachhilfelehrer im Hintergrund setzt und im Unterricht schläft. Mission impossible? Für manche sicher ja. Für viele überhaupt nicht. Wir sind sehr gespannt.

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