Das ist eben das wirklich Neue im Moment. Die Betreuung der Fünftklässler hat echte Routine bekommen. Mit wenigen Ausnahmen sind wir im Moment sehr zufrieden mit dem Konzept. Aber der Bahnhof ist nagelneu. Entwickelt von Coachs, die “unterbeschäftigt” waren und denen wir die Aufgabe gegeben hatten, Ideen in die Welt zu setzen, wie wir unterbeschäftigte Coachs sinnvoll beschäftigen könnten. “Entlassen” wollten wir niemanden. Dafür ist die Erfahrung für die Coachs zu wertvoll. Der Flügelverleih ist immerhin ein Konzept für beide Seiten. Also “Den Bahnhof verstehen”. Hochspannend, wenn junge Menschen ankommen, die wirklich lernen wollen. Diese Voraussetzung ist Gold wert. Sie meinen, das wäre doch sicher im normalen Unterricht auch so? Träumen Sie weiter.
Wer die handelsübliche Nachhilfe benötigt, der muss sich nach wie vor einen sehr guten Schüler oder eine Schülerin suchen und ihm oder ihr 7 bis 10 Euro die Stunde bezahlen. Oder sich bei einem der vielen Nachhilfeinstitute einschreiben. Und 15 oder 20 Euro die Stunde zahlen. Bei unserem Konzept “Den Bahnhof verstehen” setzen wir auf eine vollkommen andere Schiene. Wir setzen auf möglichst viel Eigenständigkeit, die Schüler/innen selbst aufbringen können. Wir setzen auf einen Ort, zu dem man kommt, um möglichst viel selbst seine Fähigkeiten zu überprüfen und selbst bei Lücken aktiv zu werden. Und dann aktiv nachzufragen. Sich aktiv fehlendes Wissen erklären zu lassen. Dabei muss das Ziel sein: Am Ende möglichst wenig zu bezahlen, weil man maximal viel selbst schon zu Hause erarbeiten kann. Also mit möglichst wenig Nachhilfe auszukommen. Wir bezahlen jeden Nachmittag Coachs für die Betreuung der Hausaufgaben. Das kostet uns in der Woche bei 70 Coachs, von denen jeder zwei Stunden in der Woche arbeitet, 700 Euro. Da wir es uns auf Grund der hohen Zahl von recht kompetenten Coachs leisten können, einzelne Coachs für unser “Den Bahnhof verstehen” Konzept freizustellen, ist die Rechnung einfach: wer einen Coach zwei Schulstunden bucht, der bezahlt auch diesen Coach. Wer mit einem Freund zusammen kommt, bezahlt zusammen mit ihm. Zu dritt ebenfalls. Dieses Prinzip soll helfen, zu lernen, dass man sich auch untereinander sehr viel weiterhelfen kann, ohne gleich Nachhilfe zu bekommen. Eine Möglichkeit, die wir auch noch ausprobieren, sieht vor, dass kleine Lerngruppen zum Hausaufgabenmachen kommen und wie die Fünftklässler berechnet werden. Sich also nur ab und zu Tipps einholen. Ansonsten die Hausaufgaben selbst erledigen. Sich zu Mathe-machen zu treffen, kann manchmal Berge versetzen. Und immer parallel das wesentliche Ziel im Auge zu behalten: Möglichst viel im Unterricht mitzubekommen, möglichst eigenständig zu Hause seine Aufgaben zu lösen, für Aufarbeitungs- und Vertiefungsrunden sich mit Freunden zu treffen und erst bei Lücken, die man nicht selbst füllen kann, “den Bahnhof verstehen” im Flügelverleih zu nutzen. Wir bieten somit flexible Betreuung mit der klaren Aussage, dass unser Konzept nicht mit der üblichen Nachhilfe mit den üblichen Ansprüchen verwechselt werden darf. “Den Bahnhof verstehen” erwartet hohen Eigeneinsatz bei der schulischen Problembewältigung. Für Eltern, die diese Methode für ihre Tochter oder ihren Sohn für nicht praktikabel halten, weil es genau an dieser Eigeninitiative fehlt, können wir nur noch unser “Raus aus der Falle” Konzept auf www.maennerrevolte.de anbieten. Quasi als mentales Starterpaket.
Wir haben übrigens auch schon die Skype-Unterstützung bei Hausaufgaben angedacht. Genau dann, wenn man nicht mehr weiterkommt, die Skype-Verbindung zu dem dann gerade “diensthabenden” Coach herstellen, um die schnelle kleine Frage zu stellen. Wir arbeiten an der Idee. Wäre doch zauberhaft. Ferienschule auf diese Art ebenfalls. Oder mit Coachs in den Ferien im Flügelverleih. “Aufholen, wenn die anderen abhängen” könnte dass Projekt heißen. Wir bleiben dran.