Studienwoche. Hilfe. Der Stundenplan ist vollkommen verändert. So viele Lehrer auf Studienfahrt. Ja klar. Doppeljahrgang. Studienfahrt ist auch Schule. Aber der Unterrichsausfall. Lernen denn unsere Kinder genug? Der Stoff. Das Abitur. Der Bildungsplan sieht Folgendes vor: 2/3 der Zeit für’s Kerncurriculum, 1/3 der Zeit für’s Schulcurriculum. Soll heißen: 1/3 soll auch für Dinge wie Exkursionen, Projekte, “Außerunterrichtliches”, das eigentlich inzwischen hochoffiziell “Innerunterrichtliches” ist. Der Bildungsplan setzt dabei die Erkenntnisse um, die wir am Faust seit vielen Jahren machen: Aktive Schüler/innen, die neben Schule noch viele andere Dinge machen, deren Eltern sich manchmal fragen, ob das nicht dem späteren Abiturssc hnitt abträglich ist, können beruhigt die Statistik anschauen: Außerunterrichtlich aktive Schüler/innen machen im Durchschnitt immer ein besseres Abitur. Ganz ehrlich: Versetzen Sie sich in die Position eines Schülers – der ja ein ganz normaler Mensch ist. So wie Sie. Sie können also seine Gefühle gut mit den Ihren vergleichen. Und nun stellen Sie sich vor, Sie arbeiten an einer Schule, die neben dem unausweichlichen Lernprozess noch Dinge anbietet, an denen man Ihre Fähigkeiten messen kann und wo Sie Ihre Fähigkeiten auch unter Beweis stellen können. Kommunikation, Organisation, Musik, Technik … Sie lernen natürlich im Normalunterricht lieber, wenn Sie sich Ihr schulisches Umfeld selbst aktiv mitgestalten können. Ist doch klar. Als Erwachsener sagt man das locker. Schüler sind aber auch nur ganz normale Menschen. Nur eben jünger. Studienfahrten sind Teil von Schule. Damit aber die dadurch bedingten Unterrichtsausfälle nicht das ganze Jahr belegen, fahren alle Kurse gleichzeitig. Logisch. Und dann packen wir gleich auch noch anstehende Exkursionen oder Projekte für einzelne Klassen ins Programm. Die ganze Schule bekommt dann einen neuen Wochenstundenplan. Dabei fällt kein Unterricht aus, sondern wird nur Unterricht neu konzipiert. Setzt natürlich auf Mitmachen und Eigenständigkeit, wenn man plötzlich einen Lehrer hat, den man sonst gar nicht hat. Eine Chance für Menschen, die sich auf Neues einlassen können. Klar erzählen die jungen Menschen, die das nicht können, vielleicht zu Hause, dass sie heute gar nichts gelernt haben. Weil der normale Fachunterricht nicht normal stattfindet. Weil Sie ihre Möglichkeiten nicht gesehen haben. Nutzen Sie dann als Eltern die Chance, mit Ihren Kindern über die Einstellung zur Eigenständigkeit im Lernen zu diskutieren. Es lohnt sich.
Studienwochen gibt es übrigens drei am Faust. Das sind 8% der Unterrichtszeit. Der Bildungsplan sieht 33% vor. Also keine Panik:
Das Abitur ist nicht in Gefahr.