Flügelverleih meets Hattie

28. Mai 2010

Gymnasium – der richtige Platz ?

Abgelegt unter: Vertrauen — heinz.bayer @ 18:55

Ich hatte Ihnen als Leser/in letzte Woche einen Link von einem ZEIT Artikel eingebaut, der mir immer wieder durch den Kopf ging. Da standen so ein paar Sätze drin, die mir einfach aus dem Praktikerherzen sprachen. Zum Beispiel der:

„Für die Leistung war allein die Eigenmotivation verantwortlich, Kontrolle hatte allein den Effekt, die Schüler neurotischer zu machen.“ So eine Untersuchung der Uni Gent. Ja, für mich ist genau dieser Punkt der alles Entscheidende: Wie groß ist die Eigenmotivation eines Schülers? Wenn sie groß ist, ist alles im Lot. Wenn nicht, muss man daran arbeiten. Wenn es gar nicht geht und die Noten nur notdürftig durch Kontrolle und Nachhilfe erreicht werden können, dann muss man auch ohne Scheu über Realschule nachdenken. Auch der Satz gefiel mir in dem Artikel gut: „Gute Realschüler kommen überallhin. Wenn sie es überhaupt wollen. Was nicht immer der Fall ist. Denn es gibt auch ein menschenwürdiges Leben ohne akademische Ausbildung. Dieser Satz muss hier stehen, weil es Menschen geben soll, die das nicht wissen.“

Und, das wissen auch nicht so viele Eltern: „Wer eine Lehre macht, darf nach drei Jahren im Beruf inzwischen fachgebunden studieren; Leute, die ihren Meister gemacht haben, dürfen seit letztem Sommer sogar alles studieren.“

Ich erzähle mal kurz eine kleine Faust-Geschichte. Vor einigen Jahren hatte bei uns an der Schule ein Schüler, nennen wir ihn P., keinen Bock mehr. 11. Klasse . Total keine Lust mehr auf Lernen. Motor abgestellt. Schneller Abgang. Malerlehre. Gesellenprüfung. Und dann? Wieder auf’s Faust. Die beiden Jahre machte P. mit links, er spielte Theater, gründete eine Band, war Mädchen für alles in der SMV und immer sehr freundlich. Sein Abiturszeugnis mit 1 Komma irgendwas brauchte er nirgends mehr vorlegen, weil er zwei Semester Physik schon als Schüler parallel zur Schule an der Uni Freiburg studiert hatte. Das gibt es für Motivierte. Die Zeit reicht gut, wenn man dafür begabt ist, die Motivation reicht für die meisten nicht.

Für Eltern ist so ein Schul-Ausstieg schwierig. Klar: Im Nachhinein eine schöne Bildungskarriere. Für Eltern in der aktuellen Situation eines nicht motivierten Sohnes (oder einer Tochter) in der Vor– Mittendrin- oder Nach-Pubertät ein für manche kaum auszuhaltendes Spannungsfeld des: „Was wird wohl aus ihm oder ihr?“

Der Artikel beschreibt das Dilemma recht schön:

„Doch ob ein Mensch schließlich arbeitslos wird oder nicht, ob er einen Job findet, der ihn erfüllt, ob er CEO bei Goldman Sachs wird oder sich lieber mehr um die Kinder kümmert, ob er bereit ist, sich weiterzubilden, ins Ausland zu gehen, ob er eine Frau in Timbuktu kennenlernt, wegen seiner besserwisserischen Art überall rausfliegt oder bei jeder Prüfung Mutters metallische Stimme hört; ob sich irgendwann ein Vorgesetzter in ihm wiedererkennt und beschließt, ihn zu fördern, ob ihn seine Ehe in Depressionen stürzt, seinen Job kostet, hängt mit allem Möglichen zusammen – aber nicht mit dem, was in der vierten Klasse passiert. Der Gedanke, dass vieles im Leben vom Zufall abhängt, ist schwer auszuhalten. Lieber glauben Eltern an die magische Kraft eines Übertrittszeugnisses, für das sie folglich alles tun würden.“(Gemeint ist der Kampf um die Gymnasialempfehlung in der 4. Klasse Grundschule)

5. und 6. Klasse nennt man seit langem Orientierungsstufe am Gymnasium, weil man da erfahren kann, ob die Eigenmotivation selbstständig und ohne die große Kontrolle durch die Schule trägt. Man sollte diese Zeit nutzen, um zu erfahren, ob die Orientierung richtig war. Der Tipp eines alten Schulmeisters: Nicht so sehr auf die Noten starren, sondern auf den Biss. Den braucht man auch nach der Schule. Wer ihn hat, hat ihn lebenslang. Wer ihn nicht hat, sollte ihn suchen gehen. Ferien eignen sich gut, über vieles nachzudenken und auf die Suche zu gehen.

22. Mai 2010

Jahrbuch 2010 und Flügel-Evaluation

Abgelegt unter: Flügelverleih, Jahrbuch — heinz.bayer @ 12:37

Das Jahrbuch am Faust ist so eine Sache für sich. Sollten sie einmal beiläufig das Jahrbuch einer anderen Schule in die Finger bekommen, dann schauen Sie kurz ins Impressum, wie viele Lehrer daran gearbeitet haben. Und wer dafür verantwortlich zeichnet. Und wenn Sie dann am Ende des Jahres in das Impressum des Jahrbuchs am Faust schauen, werden sie sich wundern, dass sie dort keine Lehrernamen finden, weil das Jahrbuch am Faust vollkommen schülergemacht ist. Seit 10 Jahren finden sich auf wunderbare Weise irgendwie alle ein oder zwei Jahre Schüler, die Lust haben, ein Jahrbuch zu produzieren. Soll heißen: alle Schüler und Lehrer fotografieren, Artikel eintreiben, selbst Artikel schreibt, Layouter, Werbegelder ergattern, vorfinanzieren, Verkauf organisieren, mit Profisoftware profimäßig umgehen. Autodidaktisch Jahrbuchprofi werden. So kam jetzt natürlich auch das Mail an die Verantwortlichen des Flügelverleihs. „Guten Tag Herr Bayer, könnten Sie bitte einen Lerncoach fragen, ob das Interesse besteht einen Bericht über die Nachmittagsbetreuung am Faust fürs Jahrbuch zu verfassen, und/oder uns an jemand zuständigen weiterleiten? Das wäre nett. Viele Grüße Jahrbuchteam am Faust.“

Naja. So eine Suche dauert ja manchmal, bis es so weit ist. Deshalb kam diese Mail immer wieder. Geduldig. Nachhaltig. Freundlich. Bestimmt. Bis wir reagiert habe. Wir haben diese Woche genutzt. Jemand kam auf die Idee, die Schüler selbst schreiben zu lassen. Die Buchstaben des Flügelverleihs als Roten Faden zu benutzen. “Schreibt mal auf, was euch so zum Flügelverleih einfällt.“ Hier die Ergebnisse. Für das Jahrbuch gibt es dann noch ein paar Bilder dazu.

Für uns natürlich gleichzeitig interessant, was die Kunden unserer Nachmittagsschule halten, wenn sie spontan und frei Wörter einfügen sollen, die sie mit den Erfahrungen dieser Menschen mit unserer Pädagogik verbinden. Flügelverleih-Evaluation würde man im Pädagogendeutsch sagen.

Hier das Evaluationsergebnis:

Faul sein, gibt es hier nicht – Lernen mit Spaß – Üben auf Vokabeltests – Grammatik -Einstiegsrunde – Lustige Spiele nach der Hausaufgabenzeit – Vokabeln üben – Endrunde -Riesenspaß nach den Hausaufgaben – Lernen auf Arbeiten – Entspannen nach den Hausaufgaben – Interessante Aufgaben und Spiele – Hausaufgaben werden gemacht.

Frau Geismann – Lernen auf Arbeiten – Übeln von Vokabeln – Garantie aufgemachte Hausaufgaben – Einstiegsrunde  – Lustiges Beisammensein – Vokabeln üben – Endrunde -Rausgehen nach gemachten Hausis – Lustige Gruppespiele – Essen verboten- Interessante Vorträge  – Hausaufgaben machen.

Fliegen- Lernen – Üben – Glück – Erfolg – Lustig sein – Vokabeln – Einstiegsrunde – Rechte – Lesen üben – Entspannen – Intelligent – Hausaufgaben

Fun – Lust zum Kommen – Überlegungen vor dem Reden – Glück haben – Energie – Lustig sein – Flügel haben – Ernst sein – Reden über was – Lernen – Entdecken – Ideen haben -Hindernisse gemeinsam überwinden.

Fun – Lust haben – Überraschungen – Gemeinschaften – Erfolg – Lernen – Verleiht Flügel -Einfach gut – Rum toben – Lachen – Ewiger Spaß – Ideen.

Freundlich – Lustig – Überirdisch – Genial – Ehrgeiz – Lob – Vorfreude – Ehrlich – Respektvoll – Lebendig – Erwartungsvoll – Intelligent – Hammer

Fliegen – Lernen – Üben – Gute Laune – Emotionen – Lust – Verhalten – Englisch – Rufen –Laune – Einheit – Infinitiv – Hilfsbereit-

Freundschaft – Lernen – Überlegen – Gerecht – Erklärung – Lösen – Vertrauen – Erklären –Reden – Leihen – Erleben – Interessieren – Hausaufgaben

Kurz noch einmal zurück zum Jahrbuchteam. Wer aktiv sein will am Faust, der darf das auch sein. Das ist unsere Begabtenförderung der besonderen Art. Wer eine Idee hat, deren Umsetzung in den Schulalltag passt, der hat am Faust den passenden Rahmen. Dieses pädagogische Prinzip hatte ein Hochaktiver am Faust vor fast 10 Jahren einmal Prinzip Kaktus getauft. Ich merke gerade, dass die homepage von damals ja immer noch im Netz steht. Und auch unser Beitrag für die pädagogische Weiterbildung. Nur falls Sie das Prinzip interessiert. Wenn man die Arbeit der Jahrbuchredaktion ansieht, ist es für so manchen schon eine kleine Start Up Berufsausbildung. Gleichzeitig eine geniale Freizeitbeschäftigung. Zu erkennen, dass richtig heftiges Ranklotzen für eine eigene Sache auch richtig gut tut, das ist eine Erfahrung, die gleichzeitig der eigenen Schulleistungen viel bringt. Und dem Selbstbewusstsein. Die Erfahrung zeigt: Aktive Schüler haben im Durchschnitt immer das bessere Abitur. Wen wundert’s, wenn die Selbstmotivation stimmt. Im letzten ZEIT Magazin vom 20.5. wird eine Untersuchung der Universität Gent zitiert. 4 Gruppen von Jugendlichen wurden untersucht: Jugendliche mit hoher Eigenmotivation und wenig Kontrolle von außen, Jugendliche mit hoher Eigenmotivation und hoher Kontrolle von außer, kaum motivierte aber stark kontrollierte Jugendliche und Jugendliche, denen der Druck und die Motivation fehlte. Das Ergebnis: Für die Leistung war allein die Eigenmotivation verantwortlich. Das deckt sich genau mit meinen Erfahrungen.

Mehr davon nächste Woche. Der Artikel ist übrigens besonders empfehlenswert für all jene Eltern, deren Kinder sich am Gymnasium schwer tun, warum auch immer.

http://www.zeit.de/2010/21/Realschule-oder-Gymnasium

13. Mai 2010

Konfuzius

Abgelegt unter: Flügelverleih, Pädagogik — heinz.bayer @ 22:45

Letzte Woche waren Tabu-Karten dran. B-Woche. Unser Produkt-Designer im Team hatte das Kommando. Tabu-Karten selbstgemacht. Illner 2010. Thema Mathematik. Und tatsächlich. Am Ende der Woche: Ein komplettes Spiel mit 52 Karten fertig. Gratulation. Die Flügelverleihmenschen sind einfach sehr kreativ. Die Karten wurden natürlich gleich am Laptop bearbeitet und werden jetzt in eine Online Druckerei geschickt. Der Flügelverleih lebt klar in der Neuzeit. Diese Woche war C-Woche. Witzige Körper-Koordinationsspiele standen auf dem Programm. Da hängte sich so manches Gehirn auf, wenn man diese kniffligen Körperbewegungen nachmachen wollte. Also meines zumindest, musste ich feststellen. Frau Schmitz hatte den Wochen-Input mitgebracht. Die Kids waren da natürlich gehirn- und koordinationsmäßig wesentlich lockerer drauf als ich. Gut so. Aus denen muss ja noch was werden.

Was mich diese Woche bewegt hat, fragen Sie? Na ich gestehe. Diese 750 Milliarden spielen schon eine echte gedankliche Rolle, wenn ich so am Unterrichten und Betreuen bin. Da hüpfen z.B. völlig pfiffige und schlaue Fünft- und Sechstklässler im Flügelverleih herum und ich denke mir, dass da vielleicht zukünftige Finanzexperten darunter sein könnten, die in 20 Jahren, wenn ich tattrig meinen SPIEGEL lese, Statements abgeben könnten, die wirklich Hand und Fuß haben. Wäre das doch wunderbar, wenn wir in 20 Jahren sagen könnten, dass wir unsere besten Köpfe auch genügend fit gemacht hätten. Dass wir eine Lösung gefunden hätten,  mit der man speziell auch die Jungs davon überzeugen könnte, dass sie sich die Pubertät nicht so heftig schon in der 6. Klasse nehmen. Sondern nur kurz und heftig in den Sommerferien zwischen der 9. und 10. Klasse, Rechtzeitig bevor es dann in die Kursstufe geht. Und dann ging mir diese riesige Verschuldung der Amerikaner bei den Chinesen durch den Kopf. Die sich dabei irgendwie gar keinen Kopf zu machen scheinen. Also die Amis. Nicht die Chinesen. Die denken sich sicher einiges dabei. Das bekommt selbst das Faust schon zu spüren, mit welcher Kraft die Chinesen diesen Planeten vernetzen. Wir bekommen einen Konfuzius Raum eingerichtet. Von den Chinesen finanziert. Sie lachen? Stimmt aber. Weil man am Faust jetzt auch Chinesisch Abitur machen kann. Im Südbadischen. Also ein Konfuziusraum gesponsert von so einer Gesellschaft wie dem Goethe-Institut. Nur eben in chinesischer Ausführung. Schön für uns? Irgendwie schon, aber ob ich das in 10 Jahren auch noch sage, weiß ich tatsächlich nicht wirklich. Dabei bin ich ja echter Konfuzius Fan, wenn es um solche Aussprüche von ihm geht wie „Wer nicht begeisterungsfähig ist, den unterrichte ich nicht.“ Der Wahnsinns Spruch für einen modernen Schulmeister.

Sag das heute mal einer von uns Lehrmeistern zu Eltern. „Also, ich unterrichte Ihren Sohn so lange nicht mehr, bis sie ihn mir begeisterungsfähig vorbeischicken.“ Da wären die Klassen ganz schön leer.

Dabei muss uns eines klar sein. Wer die jungen Chinesen erlebt, die jedes Jahr zum Beispiel zu uns im Schüleraustausch ans Faust kommen, der versteht, warum es genügend kluge Menschen gibt, die eine klare Verschiebung der Weltzentren voraussagen. Diese jungen Chinesen, die wir immer wieder kennenlernen, sind echt bildungshungrig. Eine derzeitig kaum vorstellbare Situation für Mitteleuropa. Eine größere Jungpopulation von Bildungshungrigen. „Mama, ich finde Bildung das Tollste. Ich bin echt hungrig drauf.“ Da schickt doch jede Mama ihren Sohn zum Arzt, weil sie meint, er wäre richtig schwer krank. Dabei sollten wir tatsächlich nach einem eigenen Weg suchen, der auch unsere Kids irgendwie bildungshungriger macht. Auch wegen uns. Denn Sie wissen ja, in 20 Jahren, wenn wir vielleicht eine neue Karriere als Schwellenland machen, dann wäre es gut, wir hätten so ein paar richtig kluge Köpfe, die sich ihre Pubertät in den Sommerferien zwischen der 9. und 10. Klasse genommen hätten und in 20 Jahren die richtigen Antworten und Ideen hätten.

Wir arbeiten dran. Vorschläge nehmen wir dankend entgegen.

Ich muss noch schnell eine kleine Geschichte draufsatteln, die ich in dieser Woche in zwei Vertretungsstunden erzählt habe. Im letzten Jahr hatten wir mal wieder alle Versetzungsgefährdeten aus Klasse 7 und 8 eingeladen. Frau Hirth, Frau Geismann und ich. „Lieber ein Jahr nach Amerika als ein Jahr wiederholen“, war unser Motto. Ein Mädchen hatten wir fälschlicherweise auf die Liste gesetzt. 8. Klasse. War im Jahr zuvor in der 7. Klasse noch böse versetzungsgefährdet gewesen. Hatte gestreckt und gefragt, warum sie eingeladen worden wäre, sie hätte keine so schlechten Noten. Als wir die Liste nachgesehen hatten, blieb uns fast die Luft weg. Aus hauptsächlich Vierern und einem Fünfer in Klasse 7 hatten sich die Noten fast halbiert. Großteil zwei, keine einzige Vier. Zweimal die Eins. Sensationell, fanden wir. Wir waren bei der Einladung in der Zeile verrutscht. „Erzähl doch bitte jetzt mal den anderen, was bei dir passiert ist, dass sich deine Noten so unglaublich verändert haben. Innerhalb von einem Jahr?“ bat Frau Hirth. „Das Mädchen lachte ganz frei und meinte sehr knapp und überzeugend: „ Ich passe jetzt einfach auf. Tolles Gefühl übrigens.“ Verrückte Geschichte. Nur haben wir noch nicht herausgefunden, wie wir dieses schlichte Konfuzius-Story für eine größere Schülerpopulation hinbekommen könnten. :-)

6. Mai 2010

Flügelverleih 2010/11

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 12:54

Es hat sich herumgesprochen, dass man bei uns ganz gut leben kann. Dass Hausaufgabenbetreuung durch ältere Schüler/innen eine wunderbare Sache sein kann. Dass auch ohne Hausaufgaben viel nebenher gelernt wird. Spaßvoll gelernt wird. So werden wir Ihnen sicher an unserem Sommerfest (Termin kommt noch) zeigen können, was Ihre Kinder alles zusätzlich zur Schule gelernt haben. Was man nicht zeigen kann ist der offensichtliche Vorteil. Wer es schafft, sich in ein eigenes Sozialgefüge einzubringen, das zwei Klassenstufen und alle Parallelklassen umfasst, der hat sich einen großen persönlichen Vorteil erarbeitet, der ihm in den kommenden Jahren viel bringen wird. Außerdem ist das Netzwerk mit den Coachs gar nicht hoch genug einzuschätzen. Da kennt man im ganz normalen Schulalltag als jemand, der 5mal Nachmittagsschule macht immerhin 10 persönliche Coachs, die seine Stärken und Schwächen kennen und die man tagtäglich im Schulhaus treffen kann. Mit denen man sich ganz normal unterhält, die einen grüßen und die einem das Gefühl geben, sich in einem eigenen Lebensraum zu befinden. Selbstbewusstsein ist aber auch Grundlage für gutes Lernen. Kurzum: Schön, dass wir im nächsten Jahr den Flügelverleih wieder richtig voll haben. Die Anmeldungen der neuen Fünfer belaufen sich in stattliche Zahlen. Sogar ein paar dann Siebtklässler wollen als alte Hasen bleiben, weil sie sich hier einfach wohl fühlen. Warum nicht. Irgendwann wechselt man dann einfach unbemerkt vom Gecoachten zum Coach.  :-)

Genau das ist ja der zweite wichtige Aspekt der Nachmittagsschule. Wer als Coach regelmäßig jüngere Schüler unterrichtet und mit ihnen spielt, der merkt sehr schnell, dass die übliche Lehrerschelte aus der Sicht des Lehrenden sich ganz anders anfühlt. Das war auch die breite Meinung von Coachs beim letzten Coachabend. Unserem letzten pädagogischen Abend für unsere Betreuungsmannschaft im April. Selbst coach zu sein bringt wesentliche Veränderungen in der Einstellung der Schule gegenüber. Wen wundert’s.

Und dann sind natürlich alle gespannt, wie sich unsere neue Fünferhausidee auf den Flügelverleih auswirkt. Immerhin wohnen alle neuen Fünftklässler im nächsten Jahr in ihrem eigenen Fünferhaus ( dem Pavillion ). Die Pädagogik für dieses Projekt entwickeln wir im Moment. Man darf gespannt sein.

1. Mai 2010

Gedächtnisübungen

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 12:19

Hilfe, mein Gedächtnis. Vielleicht sollte ich doch mehr Flügelverleih A-Wochen der dieswöchigen Spielart in mein Leben einbauen. Ich darf berichten:

Eselsbrückenbauen war angesagt, und viele, viele verschiedene Gedächtnisspiele. Wir sind immer auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, die Sinn machen für unsere Betreuten. Denn immerhin weiß man ja inzwischen sehr genau, dass unsere Gehirne viel mehr bringen könnten, wie sie im Alltag bringen. Selbst 70jährige könnten noch locker Japanisch lernen, wenn die Motivation dazu riesig genug wäre. Zum Beispiel „heißverliebt in eine Japanerin“ würde auch mit 70 noch Wunder wirken. :-)

Spielerisch das Gehirn schärfen. Dieses Wunderwerk. Keine Sorge, wir zwingen niemanden zu solchen Höchstleistungen. Wir bieten nur an. Frau Theisohn hat viele Gedächtnisspiele gekauft. Kein Spieleverleih in dieser Woche. Aber unser Jonglage Chef Zürn hat nach den Hausaufgaben seinen lern- und konzentrationswichtigen Einsatz. Beziehungsweise Frau Schmitz und Herr Illner. Für was besitzen wir drei Jonglierspezialisten im Team. Viele unserer Schüler/innen sind auch schon richtig fit in dieser Tätigkeit. Dem Hirn Futter geben. So ein Hirn will lernen. Das Hirn lernt auch unentwegt. Übrigens, auch bei einem Computer Ballerspiel lernt das Gehirn wie verrückt. Der konzentrierte Mausklick wird immer präziser. Die konzentrierten Mausklick Synapsen wachsen tatsächlich und werden dicker. Würde man das vierstündige Neigungsfach konzentrierter Mausklick unterrichten, weil der konzentrierte Mausklick eine wichtige Bedeutung im Berufsleben spielen würde, wären Mausklickübungen als stundenlange Hausaufgabe gern gesehen. Schade für Computerspielefreaks: keine Aussicht auf solche Hausaufgaben. Die Nebenwirkungen, über die der Schul-Apotheker berichten muss, sind viel zu heftig. Wir setzen da mehr auf Jonglieren, auf spielerische Gedächtnisübungen, auf Gehirnsjogging der Flügelverleihart. Da wachsen die abitursrelevanten Synapsen und die, die man im Leben so gut brauchen kann.

Professor Hüther könnte Ihnen da Einiges erzählen. Hören Sie doch mal rein. Ist mein Lieblingsgehirnforscher. Oder sehen Sie rein, wenn Ihnen das lieber ist:

Über sein Gehirn Bescheid wissen sollte eigentlich heute für Schüler Pflichtübung sein.

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