„Gebt Jugendlichen maximal viele Möglichkeiten, sich zu begeistern, sich zu beweisen, sich einzusetzen, aktiv zu werden, selbst Inhalte zu finden, eigene Fähigkeiten zu entdecken, ernst genommen zu werden – dann habt ihr viel für die Zukunft getan.“
Das war der zentrale Satz, mit dem wir uns vor 10 Jahren mit unseren faustspezifischen außerunterrichtlichen Konzepten als EXPO2000 Projekt beworben hatten. Das ist auch die Idee hinter unseren vielfältigen Impulsen, die wir im Laufe der Zeit neben dem möglichst konzentrierten Hausaufgaben erledigen im Flügelverleih ausgeben. Wenn wir Menschen Begeisterung für eine Sache entwickeln können, dann können wir die Fähigkeiten, die auf diesem Gebiet in uns schlummern, auch ausschöpfen. Das Gehirn ist ein Geselle, meint Professor Hüther, der Hirnforscher – ich hatte Sie schon mit ihm verlinkt – der möglichst energiesparend arbeitet. Er muss sowieso schon für den Alltag richtig viel Energie aufbringen.
Nur wenn man sich mit Dingen intensiv beschäftigt, kann man auch Fähigkeiten entwickeln. Nur so kann man Synapsen im Hirn wachsen lassen. Die frohe Botschaft der Hirnforschung: Auch noch im hohen Alter ist unser Hirn fähig, dazuzulernen. Die zweite Botschaft ist die entscheidendere: Der Lernprozess ist nur dann richtig gut, wenn Begeisterung dahintersteckt. Alles Dinge, die in der Reformpädagogik für Lernprozesse in Schulen ja schon lange formuliert wurden. In den letzten 10 Jahren konnte man viele dieser Ansätze nun auch nachweisen, weil man dem Gehirn inzwischen beim Arbeiten zusehen kann. Für mich persönlich eine äußerst faszinierende Geschichte. Wenn ich Hirnforscherausführungen wie die von Prof. Hüther anhöre – ich verlinke Sie mal mit zweien, die ich gestern beim Schreibtischaufräumen genossen habe – ein Interview mit ihm und ein Vortrag – dann verstehe ich unglaublich viele Prozesse, die in der Schule gut oder schlecht für Schüler/innen ablaufen. Und ich verstehe dann nebenbei auch so viel von mir selbst.
Die Idee ist im Grunde genommen vollkommen einfach: Man muss es als junger Mensch nur hinbekommen, Begeisterung an der Schule, am Lernen und an den vielen Möglichkeiten zu entwickeln, die angeboten werden, dann macht der Zentralcomputer mit Leichtigkeit das Übrige. Er passt sich auch problemlos an fast jeden Unterrichtsstil an, dem er sich unterzieht. Wenn er sich positiv darauf einlassen kann. Dann lässt unser Zentralcomputer die vielen Fähigkeiten, die in uns schlummern, auch wachsen. Begeisterung. Das sagt sich so leicht und als Flügelverleiher denkt man sich in der Planungsphase: Wenn wie in dieser Woche unsere ausgebildeten Project Adventure Spezialist/innen wie Frau Schmitz, Frau Hofmeir oder Herr Thatenhorst in der Anfangsrunde spannende Angebote aus dem Bereich der Erlebnispädagogik machen, dann müssten da alle konzentriert mitziehen. 80% taten das dies auch mit Leichtigkeit. Aber ein paar haben immer wieder ihre Probleme, sich auf solche Angebote überhaupt einzulassen, ohne dazu mit etwas strengerer Ansprache „gezwungen“ zu werden. Dann macht dieses Angebot mit ihnen natürlich überhaupt nicht das Gleiche wie mit den anderen. Logisch. Manche haben Probleme, Begeisterung für Schule und Lernen allgemein zuzulassen. Erlebnispädagogische Angebote sind für unseren Zentralcomputer Lernen pur. Im positivsten Sinne. Unterstützend auch für die ganz allgemeinen Lernprozesse in Mathe oder Latein. Kleines Fazit in dieser Woche: Begeisternde Angebote allein reichen noch lange nicht aus, um alle ins Boot zu holen. Es gibt zu viele, bei denen Hirnforscher sagen würden: Man muss an der Begeisterungsfähigkeit arbeiten, bevor die Flügel für Lernprozesse richtig wachsen können. Wer es geschafft hat, dem Lernen Flügel zu verleihen, der hat aber etwas für sein ganzes Leben gelernt. Es lohnt sich also wirklich. Professor Hüther erzählt dies ja sehr nachdrücklich aus der Sicht der modernen Forschung. Deshalb unsere Bitte: Fragen Sie doch immer mal wieder nach, was Ihre Tochter oder Ihr Sohn von unseren kleinen vielfältigen Flügel-Angeboten erzählen kann, die vor und nach dem Hausaufgabenmachen eingestreut sind. Wenn Sie dann die Begeisterung in den Augen glimmen sehen, dann wissen Sie, dass Ihrem Kind Flügel bei uns wachsen. Wenn Sie nichts erfahren können, dann arbeiten Sie mit uns daran, dass auch Ihr Kind irgendwann dieses begeisternde Glimmen bekommt. Ich denke, dass viele inzwischen sogar schon gut glimmen können, wenn sie davon erzählen, mit welchem Spaß sie z.B. mit Freundinnen im Pavillonvorraum auf dem Bauch liegend und flüsternd gemeinsam ihre Geographieaufgaben gelöst haben.