Flügelverleih meets Hattie

10. Juni 2010

Hip Hop Woche

Abgelegt unter: Flügelverleih, Noten — heinz.bayer @ 15:11

Ich mache es heute kurz, dafür male ich ein wenig mehr. Schule mit ihrem Fächerkanon ist ein wichtiger Teil der Entwicklung unserer Fähigkeiten. Fast alle Gesellschaften dieses Planeten haben einen ähnlichen Fächerkanon entwickelt. Keine hochtechnisierte Gesellschaft ohne Mathematik und Naturwissenschaften, Sprachen und Muttersprache im Schulprogramm. Ohne geht es einfach nicht. Deshalb Pflicht für alle. Daneben gilt es aber trotzdem viele andere Fähigkeiten zu entwickeln. Speziell Fähigkeiten, die man individuell besonders gut und gerne entwickeln kann. Sie gehören genauso zu einer erfolgreichen Berufsvorausbildung, auch wenn sie nicht benotet werden. Mit den HipHop Woche wollen wir allen unseren Flügelverleihschüler/innen die Möglichkeit geben, zu testen, ob sie in Sachen Rhythmus und rhythmisches Texten ungeahnte Talente versteckt haben. Außerdem macht es natürlich einfach Spaß, sich als Musikproduzent zu bewähren. Die Endergebnisse stehen noch aus, aber die ersten Produktionen zeigen schon jetzt, was so manche drauf haben.

Doch jetzt das Bild, das auch im Parallelblog Thema ist. Bei www.maennerrevolte.de haben die Flügelwochen begonnen. Seit 3 Jahren betreuen wir an der Schule versetzungsgefährdete Schüler/innen mit einem eigenen mentalen Unterstützungsprogramm. Auch für Nichtversetzungsgefährdete sind die prinzipiellen Aussagen des Blogs natürlich sicher hilfreich, präventiv sozusagen.

Die nächste Ansicht sollte man sich aus dem Kopf schlagen. Leider ist die Defizitorientierung in so vielen Köpfen drin. Also besser die erste Darstellung festigen, das ist die erfolgreichere für das Selbstbewusstsein. Und um Selbstbewusstsein zu bekommen, kann gar nicht genug Aufwand betrieben werden.

Man muss jungen Menschen immer und immer wieder klar machen, dass schlechte Noten meist nicht mit mangelnden Fähigkeiten sondern mit mangelndem Einsatz und mangelnder Nachhaltigkeit zu tun haben. Das ändert zwar zuerst einmal nichts an den Noten, aber zumindest ist es Balsam für die Seele. Mit einem gesunden Selbstbewusstsein können Veränderungen viel leichter geschultert werden.

22. Mai 2010

Jahrbuch 2010 und Flügel-Evaluation

Abgelegt unter: Flügelverleih, Jahrbuch — heinz.bayer @ 12:37

Das Jahrbuch am Faust ist so eine Sache für sich. Sollten sie einmal beiläufig das Jahrbuch einer anderen Schule in die Finger bekommen, dann schauen Sie kurz ins Impressum, wie viele Lehrer daran gearbeitet haben. Und wer dafür verantwortlich zeichnet. Und wenn Sie dann am Ende des Jahres in das Impressum des Jahrbuchs am Faust schauen, werden sie sich wundern, dass sie dort keine Lehrernamen finden, weil das Jahrbuch am Faust vollkommen schülergemacht ist. Seit 10 Jahren finden sich auf wunderbare Weise irgendwie alle ein oder zwei Jahre Schüler, die Lust haben, ein Jahrbuch zu produzieren. Soll heißen: alle Schüler und Lehrer fotografieren, Artikel eintreiben, selbst Artikel schreibt, Layouter, Werbegelder ergattern, vorfinanzieren, Verkauf organisieren, mit Profisoftware profimäßig umgehen. Autodidaktisch Jahrbuchprofi werden. So kam jetzt natürlich auch das Mail an die Verantwortlichen des Flügelverleihs. „Guten Tag Herr Bayer, könnten Sie bitte einen Lerncoach fragen, ob das Interesse besteht einen Bericht über die Nachmittagsbetreuung am Faust fürs Jahrbuch zu verfassen, und/oder uns an jemand zuständigen weiterleiten? Das wäre nett. Viele Grüße Jahrbuchteam am Faust.“

Naja. So eine Suche dauert ja manchmal, bis es so weit ist. Deshalb kam diese Mail immer wieder. Geduldig. Nachhaltig. Freundlich. Bestimmt. Bis wir reagiert habe. Wir haben diese Woche genutzt. Jemand kam auf die Idee, die Schüler selbst schreiben zu lassen. Die Buchstaben des Flügelverleihs als Roten Faden zu benutzen. “Schreibt mal auf, was euch so zum Flügelverleih einfällt.“ Hier die Ergebnisse. Für das Jahrbuch gibt es dann noch ein paar Bilder dazu.

Für uns natürlich gleichzeitig interessant, was die Kunden unserer Nachmittagsschule halten, wenn sie spontan und frei Wörter einfügen sollen, die sie mit den Erfahrungen dieser Menschen mit unserer Pädagogik verbinden. Flügelverleih-Evaluation würde man im Pädagogendeutsch sagen.

Hier das Evaluationsergebnis:

Faul sein, gibt es hier nicht – Lernen mit Spaß – Üben auf Vokabeltests – Grammatik -Einstiegsrunde – Lustige Spiele nach der Hausaufgabenzeit – Vokabeln üben – Endrunde -Riesenspaß nach den Hausaufgaben – Lernen auf Arbeiten – Entspannen nach den Hausaufgaben – Interessante Aufgaben und Spiele – Hausaufgaben werden gemacht.

Frau Geismann – Lernen auf Arbeiten – Übeln von Vokabeln – Garantie aufgemachte Hausaufgaben – Einstiegsrunde  – Lustiges Beisammensein – Vokabeln üben – Endrunde -Rausgehen nach gemachten Hausis – Lustige Gruppespiele – Essen verboten- Interessante Vorträge  – Hausaufgaben machen.

Fliegen- Lernen – Üben – Glück – Erfolg – Lustig sein – Vokabeln – Einstiegsrunde – Rechte – Lesen üben – Entspannen – Intelligent – Hausaufgaben

Fun – Lust zum Kommen – Überlegungen vor dem Reden – Glück haben – Energie – Lustig sein – Flügel haben – Ernst sein – Reden über was – Lernen – Entdecken – Ideen haben -Hindernisse gemeinsam überwinden.

Fun – Lust haben – Überraschungen – Gemeinschaften – Erfolg – Lernen – Verleiht Flügel -Einfach gut – Rum toben – Lachen – Ewiger Spaß – Ideen.

Freundlich – Lustig – Überirdisch – Genial – Ehrgeiz – Lob – Vorfreude – Ehrlich – Respektvoll – Lebendig – Erwartungsvoll – Intelligent – Hammer

Fliegen – Lernen – Üben – Gute Laune – Emotionen – Lust – Verhalten – Englisch – Rufen –Laune – Einheit – Infinitiv – Hilfsbereit-

Freundschaft – Lernen – Überlegen – Gerecht – Erklärung – Lösen – Vertrauen – Erklären –Reden – Leihen – Erleben – Interessieren – Hausaufgaben

Kurz noch einmal zurück zum Jahrbuchteam. Wer aktiv sein will am Faust, der darf das auch sein. Das ist unsere Begabtenförderung der besonderen Art. Wer eine Idee hat, deren Umsetzung in den Schulalltag passt, der hat am Faust den passenden Rahmen. Dieses pädagogische Prinzip hatte ein Hochaktiver am Faust vor fast 10 Jahren einmal Prinzip Kaktus getauft. Ich merke gerade, dass die homepage von damals ja immer noch im Netz steht. Und auch unser Beitrag für die pädagogische Weiterbildung. Nur falls Sie das Prinzip interessiert. Wenn man die Arbeit der Jahrbuchredaktion ansieht, ist es für so manchen schon eine kleine Start Up Berufsausbildung. Gleichzeitig eine geniale Freizeitbeschäftigung. Zu erkennen, dass richtig heftiges Ranklotzen für eine eigene Sache auch richtig gut tut, das ist eine Erfahrung, die gleichzeitig der eigenen Schulleistungen viel bringt. Und dem Selbstbewusstsein. Die Erfahrung zeigt: Aktive Schüler haben im Durchschnitt immer das bessere Abitur. Wen wundert’s, wenn die Selbstmotivation stimmt. Im letzten ZEIT Magazin vom 20.5. wird eine Untersuchung der Universität Gent zitiert. 4 Gruppen von Jugendlichen wurden untersucht: Jugendliche mit hoher Eigenmotivation und wenig Kontrolle von außen, Jugendliche mit hoher Eigenmotivation und hoher Kontrolle von außer, kaum motivierte aber stark kontrollierte Jugendliche und Jugendliche, denen der Druck und die Motivation fehlte. Das Ergebnis: Für die Leistung war allein die Eigenmotivation verantwortlich. Das deckt sich genau mit meinen Erfahrungen.

Mehr davon nächste Woche. Der Artikel ist übrigens besonders empfehlenswert für all jene Eltern, deren Kinder sich am Gymnasium schwer tun, warum auch immer.

http://www.zeit.de/2010/21/Realschule-oder-Gymnasium

13. Mai 2010

Konfuzius

Abgelegt unter: Flügelverleih, Pädagogik — heinz.bayer @ 22:45

Letzte Woche waren Tabu-Karten dran. B-Woche. Unser Produkt-Designer im Team hatte das Kommando. Tabu-Karten selbstgemacht. Illner 2010. Thema Mathematik. Und tatsächlich. Am Ende der Woche: Ein komplettes Spiel mit 52 Karten fertig. Gratulation. Die Flügelverleihmenschen sind einfach sehr kreativ. Die Karten wurden natürlich gleich am Laptop bearbeitet und werden jetzt in eine Online Druckerei geschickt. Der Flügelverleih lebt klar in der Neuzeit. Diese Woche war C-Woche. Witzige Körper-Koordinationsspiele standen auf dem Programm. Da hängte sich so manches Gehirn auf, wenn man diese kniffligen Körperbewegungen nachmachen wollte. Also meines zumindest, musste ich feststellen. Frau Schmitz hatte den Wochen-Input mitgebracht. Die Kids waren da natürlich gehirn- und koordinationsmäßig wesentlich lockerer drauf als ich. Gut so. Aus denen muss ja noch was werden.

Was mich diese Woche bewegt hat, fragen Sie? Na ich gestehe. Diese 750 Milliarden spielen schon eine echte gedankliche Rolle, wenn ich so am Unterrichten und Betreuen bin. Da hüpfen z.B. völlig pfiffige und schlaue Fünft- und Sechstklässler im Flügelverleih herum und ich denke mir, dass da vielleicht zukünftige Finanzexperten darunter sein könnten, die in 20 Jahren, wenn ich tattrig meinen SPIEGEL lese, Statements abgeben könnten, die wirklich Hand und Fuß haben. Wäre das doch wunderbar, wenn wir in 20 Jahren sagen könnten, dass wir unsere besten Köpfe auch genügend fit gemacht hätten. Dass wir eine Lösung gefunden hätten,  mit der man speziell auch die Jungs davon überzeugen könnte, dass sie sich die Pubertät nicht so heftig schon in der 6. Klasse nehmen. Sondern nur kurz und heftig in den Sommerferien zwischen der 9. und 10. Klasse, Rechtzeitig bevor es dann in die Kursstufe geht. Und dann ging mir diese riesige Verschuldung der Amerikaner bei den Chinesen durch den Kopf. Die sich dabei irgendwie gar keinen Kopf zu machen scheinen. Also die Amis. Nicht die Chinesen. Die denken sich sicher einiges dabei. Das bekommt selbst das Faust schon zu spüren, mit welcher Kraft die Chinesen diesen Planeten vernetzen. Wir bekommen einen Konfuzius Raum eingerichtet. Von den Chinesen finanziert. Sie lachen? Stimmt aber. Weil man am Faust jetzt auch Chinesisch Abitur machen kann. Im Südbadischen. Also ein Konfuziusraum gesponsert von so einer Gesellschaft wie dem Goethe-Institut. Nur eben in chinesischer Ausführung. Schön für uns? Irgendwie schon, aber ob ich das in 10 Jahren auch noch sage, weiß ich tatsächlich nicht wirklich. Dabei bin ich ja echter Konfuzius Fan, wenn es um solche Aussprüche von ihm geht wie „Wer nicht begeisterungsfähig ist, den unterrichte ich nicht.“ Der Wahnsinns Spruch für einen modernen Schulmeister.

Sag das heute mal einer von uns Lehrmeistern zu Eltern. „Also, ich unterrichte Ihren Sohn so lange nicht mehr, bis sie ihn mir begeisterungsfähig vorbeischicken.“ Da wären die Klassen ganz schön leer.

Dabei muss uns eines klar sein. Wer die jungen Chinesen erlebt, die jedes Jahr zum Beispiel zu uns im Schüleraustausch ans Faust kommen, der versteht, warum es genügend kluge Menschen gibt, die eine klare Verschiebung der Weltzentren voraussagen. Diese jungen Chinesen, die wir immer wieder kennenlernen, sind echt bildungshungrig. Eine derzeitig kaum vorstellbare Situation für Mitteleuropa. Eine größere Jungpopulation von Bildungshungrigen. „Mama, ich finde Bildung das Tollste. Ich bin echt hungrig drauf.“ Da schickt doch jede Mama ihren Sohn zum Arzt, weil sie meint, er wäre richtig schwer krank. Dabei sollten wir tatsächlich nach einem eigenen Weg suchen, der auch unsere Kids irgendwie bildungshungriger macht. Auch wegen uns. Denn Sie wissen ja, in 20 Jahren, wenn wir vielleicht eine neue Karriere als Schwellenland machen, dann wäre es gut, wir hätten so ein paar richtig kluge Köpfe, die sich ihre Pubertät in den Sommerferien zwischen der 9. und 10. Klasse genommen hätten und in 20 Jahren die richtigen Antworten und Ideen hätten.

Wir arbeiten dran. Vorschläge nehmen wir dankend entgegen.

Ich muss noch schnell eine kleine Geschichte draufsatteln, die ich in dieser Woche in zwei Vertretungsstunden erzählt habe. Im letzten Jahr hatten wir mal wieder alle Versetzungsgefährdeten aus Klasse 7 und 8 eingeladen. Frau Hirth, Frau Geismann und ich. „Lieber ein Jahr nach Amerika als ein Jahr wiederholen“, war unser Motto. Ein Mädchen hatten wir fälschlicherweise auf die Liste gesetzt. 8. Klasse. War im Jahr zuvor in der 7. Klasse noch böse versetzungsgefährdet gewesen. Hatte gestreckt und gefragt, warum sie eingeladen worden wäre, sie hätte keine so schlechten Noten. Als wir die Liste nachgesehen hatten, blieb uns fast die Luft weg. Aus hauptsächlich Vierern und einem Fünfer in Klasse 7 hatten sich die Noten fast halbiert. Großteil zwei, keine einzige Vier. Zweimal die Eins. Sensationell, fanden wir. Wir waren bei der Einladung in der Zeile verrutscht. „Erzähl doch bitte jetzt mal den anderen, was bei dir passiert ist, dass sich deine Noten so unglaublich verändert haben. Innerhalb von einem Jahr?“ bat Frau Hirth. „Das Mädchen lachte ganz frei und meinte sehr knapp und überzeugend: „ Ich passe jetzt einfach auf. Tolles Gefühl übrigens.“ Verrückte Geschichte. Nur haben wir noch nicht herausgefunden, wie wir dieses schlichte Konfuzius-Story für eine größere Schülerpopulation hinbekommen könnten. :-)

6. Mai 2010

Flügelverleih 2010/11

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 12:54

Es hat sich herumgesprochen, dass man bei uns ganz gut leben kann. Dass Hausaufgabenbetreuung durch ältere Schüler/innen eine wunderbare Sache sein kann. Dass auch ohne Hausaufgaben viel nebenher gelernt wird. Spaßvoll gelernt wird. So werden wir Ihnen sicher an unserem Sommerfest (Termin kommt noch) zeigen können, was Ihre Kinder alles zusätzlich zur Schule gelernt haben. Was man nicht zeigen kann ist der offensichtliche Vorteil. Wer es schafft, sich in ein eigenes Sozialgefüge einzubringen, das zwei Klassenstufen und alle Parallelklassen umfasst, der hat sich einen großen persönlichen Vorteil erarbeitet, der ihm in den kommenden Jahren viel bringen wird. Außerdem ist das Netzwerk mit den Coachs gar nicht hoch genug einzuschätzen. Da kennt man im ganz normalen Schulalltag als jemand, der 5mal Nachmittagsschule macht immerhin 10 persönliche Coachs, die seine Stärken und Schwächen kennen und die man tagtäglich im Schulhaus treffen kann. Mit denen man sich ganz normal unterhält, die einen grüßen und die einem das Gefühl geben, sich in einem eigenen Lebensraum zu befinden. Selbstbewusstsein ist aber auch Grundlage für gutes Lernen. Kurzum: Schön, dass wir im nächsten Jahr den Flügelverleih wieder richtig voll haben. Die Anmeldungen der neuen Fünfer belaufen sich in stattliche Zahlen. Sogar ein paar dann Siebtklässler wollen als alte Hasen bleiben, weil sie sich hier einfach wohl fühlen. Warum nicht. Irgendwann wechselt man dann einfach unbemerkt vom Gecoachten zum Coach.  :-)

Genau das ist ja der zweite wichtige Aspekt der Nachmittagsschule. Wer als Coach regelmäßig jüngere Schüler unterrichtet und mit ihnen spielt, der merkt sehr schnell, dass die übliche Lehrerschelte aus der Sicht des Lehrenden sich ganz anders anfühlt. Das war auch die breite Meinung von Coachs beim letzten Coachabend. Unserem letzten pädagogischen Abend für unsere Betreuungsmannschaft im April. Selbst coach zu sein bringt wesentliche Veränderungen in der Einstellung der Schule gegenüber. Wen wundert’s.

Und dann sind natürlich alle gespannt, wie sich unsere neue Fünferhausidee auf den Flügelverleih auswirkt. Immerhin wohnen alle neuen Fünftklässler im nächsten Jahr in ihrem eigenen Fünferhaus ( dem Pavillion ). Die Pädagogik für dieses Projekt entwickeln wir im Moment. Man darf gespannt sein.

1. Mai 2010

Gedächtnisübungen

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 12:19

Hilfe, mein Gedächtnis. Vielleicht sollte ich doch mehr Flügelverleih A-Wochen der dieswöchigen Spielart in mein Leben einbauen. Ich darf berichten:

Eselsbrückenbauen war angesagt, und viele, viele verschiedene Gedächtnisspiele. Wir sind immer auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, die Sinn machen für unsere Betreuten. Denn immerhin weiß man ja inzwischen sehr genau, dass unsere Gehirne viel mehr bringen könnten, wie sie im Alltag bringen. Selbst 70jährige könnten noch locker Japanisch lernen, wenn die Motivation dazu riesig genug wäre. Zum Beispiel „heißverliebt in eine Japanerin“ würde auch mit 70 noch Wunder wirken. :-)

Spielerisch das Gehirn schärfen. Dieses Wunderwerk. Keine Sorge, wir zwingen niemanden zu solchen Höchstleistungen. Wir bieten nur an. Frau Theisohn hat viele Gedächtnisspiele gekauft. Kein Spieleverleih in dieser Woche. Aber unser Jonglage Chef Zürn hat nach den Hausaufgaben seinen lern- und konzentrationswichtigen Einsatz. Beziehungsweise Frau Schmitz und Herr Illner. Für was besitzen wir drei Jonglierspezialisten im Team. Viele unserer Schüler/innen sind auch schon richtig fit in dieser Tätigkeit. Dem Hirn Futter geben. So ein Hirn will lernen. Das Hirn lernt auch unentwegt. Übrigens, auch bei einem Computer Ballerspiel lernt das Gehirn wie verrückt. Der konzentrierte Mausklick wird immer präziser. Die konzentrierten Mausklick Synapsen wachsen tatsächlich und werden dicker. Würde man das vierstündige Neigungsfach konzentrierter Mausklick unterrichten, weil der konzentrierte Mausklick eine wichtige Bedeutung im Berufsleben spielen würde, wären Mausklickübungen als stundenlange Hausaufgabe gern gesehen. Schade für Computerspielefreaks: keine Aussicht auf solche Hausaufgaben. Die Nebenwirkungen, über die der Schul-Apotheker berichten muss, sind viel zu heftig. Wir setzen da mehr auf Jonglieren, auf spielerische Gedächtnisübungen, auf Gehirnsjogging der Flügelverleihart. Da wachsen die abitursrelevanten Synapsen und die, die man im Leben so gut brauchen kann.

Professor Hüther könnte Ihnen da Einiges erzählen. Hören Sie doch mal rein. Ist mein Lieblingsgehirnforscher. Oder sehen Sie rein, wenn Ihnen das lieber ist:

Über sein Gehirn Bescheid wissen sollte eigentlich heute für Schüler Pflichtübung sein.

3. April 2010

Osterferien – unterrichtsfreie Zeit

Abgelegt unter: Flügelverleih, Gehirn — heinz eugen b @ 07:55

Zeit, Luft zu holen. Aber bitte nicht Zeit, Schule vollkommen auszublenden. Es ist die richtige Zeit, darüber nachzudenken, warum man in die Schule geht. Zeit, mit den jungen Menschen darüber zu reden. Fernab der Schule und den Schularbeiten darüber nachzudenken, wie wunderbar es ist, wenn man nach 12 Jahren Schulzeit zwei oder gar drei Sprachen sprechen kann. Wie gut es ist, dass man nach 12 Jahren Schulzeit, egal auf welchem beruflichen Gebiet, z.B. Berichte verfassen kann, für die man sich nicht schämen muss. Weil man 12 Jahre lang soliden Deutschunterricht in der Schule hatte. Wie hilfreich es in vielen Lebenssituationen ist, dass man in Mathematik logisch denken gelernt hat. Und wie wichtig mathematisches Denken einfach in vielen Berufen ist. Und wer weiß denn schon in der 5. Klasse, wohin die berufliche Reise wirklich gehen wird. Wie toll es ist, wenn man nach 12 Jahren Schule mit Freunden im Café sitzen und mitreden kann. Anstatt in hitzigen Diskussionen lieber nichts zu sagen, weil man einfach keine Ahnung hat. Weil man sich selbst peinlich ist. Bildung ist ein echter persönlicher Schatz, den man in der Schule heben kann. Kostenlos. Und in einem Alter, in dem das Gehirn perfekt zum Schätze heben veranlagt ist. Die Noten, das sollte man seinen Kindern immer wieder klarmachen, die sind dabei eher nebensächlich, speziell wenn sie nur im grünen Bereich zwischen 1 und 3 liegen. Kompetenzen muss man einpacken. Von denen hat man später was. Ob da eine 3+ oder eine 2- unter einer Arbeit steht, ist nur für die momentane Freude von Belang. Und wenn man in einem Fach im gelben Bereich der Vier liegt, dann muss man einfach zulegen. 90% aller Vierer würden locker zur Drei, wenn man nur genügend dafür tun würde. Wenn man im Unterricht auf Ernsthaftigkeit schalten könnte. Und wenn man zu den 10% gehört, die mit einer Vier in einem Fach leben müssen, weil sie einfach dort eine richtige Schwäche haben, dann muss man eben in den anderen Fachbereichen klotzen.
Im Flügelverleih haben wir in den letzten beiden Tagen das Hauptaugenmerk auf die nächsten Wochen gelenkt. Zwischen Ostern und Pfingsten werden die wichtigsten Arbeiten des Jahres geschrieben. Jetzt weiß man schon, wo im Moment die eigenen Schwächen liegen und wo die Stärken. Da kann man planen. Da werden in fast allen Fächern Arbeiten geschrieben. Also kann man sich auch sehr zielgerichtet auf diese Arbeiten vorbereiten. Selbsteinschätzung war unser Wochen-Thema. Und worauf man achten sollte, um in Klassenarbeiten besser abzuschneiden. Tipps und Tricks im Flügelverleih. Ein paar junge Menschen haben sehr aufmerksam zugehört.
Wir werden diese Thematik nach den Ferien vertiefen, weil die eigene Grundeinstellung zur Schule der zentrale Punkt ist, Schule gut zu meistern. Das sollte in möglichst viele Köpfe hinein. Seine Fähigkeiten sollte man optimal nutzen. Fernab der Schule kann man das gut vorbereiten. Schule muss im Kopf als die wirklich große Lebenschance entwickelt werden, dann fällt vieles leichter. Wenn man einmal all seine Tanten und Onkels, Opas und Omas, seine Eltern und die Freunde der Familie nach den früheren Schulnoten befragt und ihre heutige Lebensposition ansieht, dann wird einem ganz praktisch klar, dass es zwar die Schule war, die eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen hat, aber die früheren Noten sekundär dabei sind, wie erfolgreich so ein Leben gelebt wird.
Wer diese Einstellung seinem Kind weitergeben kann, der hat ihm viel Lebensfrust erspart. Dann ist auch ein aus Elternsicht nicht so toller Lehrer kein wirkliches Problem mehr.
Aus Sicht eines Gehirnforschers ist es sowieso klar: Wer es schafft, Schule positiv zu belegen, der wird selbst in einer Klasse mit nur „blöden“ Lehrern besser sein, als ein Schüler, der in einer Klasse mit nur „tollen“ Lehrern lernt, aber Schule selbst unter „furchtbar“ abgespeichert hat.
Deshalb: Schule einfach möglichst positiv belegen und bloß nicht so schnell mitschimpfen. Das bringt Ihrem Kind die richtigen Zukunftschancen.
Und schafft ihm und Ihnen die nötige Gelassenheit. Ferienzeit ist eine gute Zeit, dies zu reflektieren.
Hilfe, ich komm mal wieder nicht auf den Punkt. Wollte nur kurz und schnell was zu den Ferien schreiben. Es soll Menschen geben, die können das, was ich hier geschrieben habe, mit einem Viertel der Sätze sagen. Ich irgendwie nicht. Wahrscheinlich habe ich es früher deshalb in Deutsch auch immer nur auf eine Drei gebracht. Zu lange Sätze. Oder zu kurze. Und ich kam schon früher im Aufsatz nie wirklich schnell auf den Punkt. Meine Aufsätze zu korrigieren war sicher kein wirklicher Spaß für meinen Deutschlehrer. Und ich benutzte viel zu viele Füllwörter. Und Sätze mit „und“ anzufangen, das fand ich schon in der Schule gut. Aber Sie haben ja jetzt ein wenig mehr Zeit zum Lesen. :-)
Frohe Ostern.

27. März 2010

Improvisationstheater

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 08:03

Liebes Nachmittagsschul-Tagebuch.

Schon verrückt, was man sich im Laufe eines Schuljahres über unsere kleine Schule in der Schule für Gedanken machen kann. Man setzt sich am Samstag morgen mit einem Kaffee hin und denkt über die Woche nach. Ich weiß oft nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Es war C-Woche. Thema: Improvisationstheater. Unser Theaterchef Thatenhorst hatte einen richtigen Wochenlehrplan vorgelegt. Spielerische Übungen, um Lockerheit und Freiheit im Sprechen zu bekommen. „Wer da an mehreren Tagen da ist und dieses Programm mitmacht, der hat ein richtiges Pfund für sich eingepackt“, habe ich mir beim ersten Überfliegen gedacht.

Ich hatte am Dienstag Flügelverleihdienst. Frühling. Sonnenschein. Die Hausaufgaben fertig und raus ins Freie mit freien Angeboten. Eine große Gruppe um Frau Hirth. Improvisationstheaterspiele. Fröhliche entspannte Gesichter. Spielen und Lernen. Die Gesichter waren allerdings zu 90% weiblich. Die entspannten Jungs-Gesichter gab es erst, als wir dann doch, entgegen unserem „Lehr“- Plan, den Fußball auspackten. Wer es fertig bringt, aus dem Fußballspielen der Jungs ein pädagogisch, inhaltliches Konzept zu bauen, das dem schulischen Erfolg hilft, der bekommt vom Flügelverleih den alternativen Nobelpreis in Pädagogik. Versprochen. Am Mittwoch hatten wir für unsere Flügelverleihmenschen ein Bonbon angeboten: Wer keine Hausaufgaben hatte, war Gast bei einer Veranstaltung des Südwestfernsehens in der Aula. Sie haben es sicher im faust-aktuell spezial gelesen. Auch da wurde mal wieder der Wandel der Geschlechterrolle offensichtlich. Ich kann mich noch gut an unsere ersten Filmteams am Faust erinnern. Vor 25 Jahren, vor 15 Jahren, vor 10 Jahren …….. überwiegend männliche Gesichter. Und was sagte der Moderator Dieter Fritz auf dem Bühne über das jetzige Filmteam, das einen exklusiven Workshop von Vollprofis genießen durfte: „ Es ist wie an allen Schulen, die wir in den letzten Monaten besucht haben: Der Großteil der Filmaktiven ist weiblich.“

Im Flügelverleih erfanden ein paar Lerncoachs als Alternative parallel zur Veranstaltung Lernstationen im Freien. Bewegte Schule. Bewegung und Lernen. Vielleicht sollten wir es einmal mit MP3 Player und Vokabellernen während eines entspannten Fußballspiels probieren. :-) Immerhin haben alle Befragten unserer kleinen Testreihe am Dienstag „Besser Vokabel lernen mit 4 mal 50 Meter vorherigem Sprint“ gemeint, dass es für sie wesentlich leichter gewesen wäre, nach der körperlichen Verausgabung konzentriert an ihr Vokabellernen dranzugehen. Ein Kollege hatte diese Idee von einem Sportlerkongress mitgebracht. Neueste Forschungsergebnisse der Gehirnforschung. Wir bleiben dran.

19. März 2010

Ton- und Filmstudio im Flügelverleih

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz eugen b @ 20:27

Ich zitiere jetzt einfach einmal einen unserer Jungredakteure.
Dino beschrieb das Geschehen nach den Hausaufgaben folgendermaßen:
„Thema dieser Woche ( B-Woche)
Ton- und Videoaufnahmen und auch Bearbeitung von Ton- und Videoaufnahmen.
Wir haben die Möglichkeit zu singen: Beim Singen dürfen wir das Lied „Der Regen fällt“ von La Fee singen- Wir dürfen auch rappen. Beim Rappen dürfen wir das Lied „Der Regen fällt“ rappen. Was bestimmt jedem aufgefallen ist, dass wahrscheinlich 90 Prozent der Mädchen mitsingen und nur 10 Prozent Jungs. Wundert keinen. Und auch, wenn ein paar Jungs mitmachen: Sie rappen!!! Meine Freunde machen auch nicht mit. Wir dürfen auch remixen. Wenn man alles mixen würde, würde es sich so anhören: „hia ha hi Regen hia.“ Ciao, muss für einen Geo Test lernen.“
Danke Dino. Und er hat recht. Nina hatte La Fee mitgebracht. „Der Regen fällt“. Texte gelernt, geübt, gesungen, sich aufnehmen lassen, das haben die Mädels. Jungs waren mehr dabei, wenn es um das Abmischen ging. La Fee auf die erste Spur, die Stimme mit dem Equilizer ausblenden, den Gesang der Sängerinnen auf die nächsten Spuren legen. Der Nachmittags-Laptop wird zum Tonstudio. Bei den Studioaufnahmen selbst waren es die Jungs, die am digitalen Mischpult saßen. Erstaunlich, wie konzentriert da manche plötzlich sein können. Und mucksmäuschenstill. Geht doch. Immerhin ist die B-Woche die Woche, in der es um „Können“ geht.
Beim Videoclip drehen am Ende der Woche wieder große Ernsthaftigkeit bei den Sängerinnen. Eine wunderschöner Videoclip entsteht am Donnerstag.
Und die Jungs? Doch, auch sie sind verewigt. 3 Jungs, die am Ende des Clips wie wild los rappen. Das machen sie spontan. Auf Zuruf. Kein Problem. Wild sein ist die pure Leidenschaft. Für die Sängerinnen ein Erinnerungswert der Spitzenklasse. Wer kann schon seinen Kindern einen Videoclip aus grauer Vorzeit vorspielen.
Ob man den ansehen kann. Nö, der wurde nur den Sängerinnen auf DVD als Belohnung am Ende der Woche überreicht. Nicht alles muss öffentlich sein.
Und die Hausaufgaben: Ja klar, versprochen, die mussten immer erst fertig sein, dann durfte erst die Themenwoche ran.
Ach übrigens, das Filmteam am Faust um Frau Schmitz hat so viele Wettbewerbe gewonnen, dass nun das Südwestfernsehen ans Faust kommt. Workshop mit den Aktiven. Und dann am Nachmittag eine öffentliche Veranstaltung. Wir werden mit dem Flügelverleih hingehen. Klar doch. Ist immerhin auch unser Thema.

8. Januar 2010

Flügelverleiher bereitet sich massiv auf Nachmittagsschule vor.

Abgelegt unter: Flügelverleih — heinz.bayer @ 21:43

Mail von Pädagogikchefin Theisohn an Bayer, Illner, Thatenhorst und Zürn: “Jungs, habt ihr noch alte Krawatten im Schrank? Die Jungs aus dem Flügelverleih sollten das lernen. In der nächsten A-Woche…. Also gleich nach den Ferien! Gruß…”
Sie sehen, bei uns tut sich schon richtig was, trotz Schneewochenende. :-) Das Schneewochenende, das dürfen Sie gerne unseren jungen Flügelmenschen von uns Flügelverleihern ausrichten, wäre übrigens unserer Meinung nach, und die hat Hand und Fuß, wunderbar dazu geeignet, sich z.B. mal eine heiße Schokolade zu bereiten, die Schulbücher und Hefte der nächsten Woche in Ruhe und ganz entspannt aus dem Ranzen oder Regal zu nehmen und wie in einem spannenden Krimi darin zu schmökern. Um das Gehirn langsam warmlaufen zu lassen, damit es gleich von Anfang an 2010 ganz vorne auf der Welle steht. Das fände so ein Gehirn total cool. Sie sollen doch einmal mit dem Gehirn Kontakt aufnehmen.Vorne auf der Welle zu stehen wäre im Übrigen spannender als jeder Krimi. :-) Sagen Sie ruhig, wir Flügelverleiher würden uns das mit dem schon mal Schule schmökern und perfekt den Ranzen packen ganz doll von ihnen wünschen. Sie dürfen es, wenn sie es nicht für sich tun wollen, gerne einfach auch für uns machen. Vielleicht geht es dann leichter. :-)

31. Dezember 2009

Silvesteransprache

Abgelegt unter: Flügelverleih, Gehirn — heinz eugen b @ 18:25

Rückblick und Ausblick

Da kommen seit September fast 100 zukünftige Staatsanwälte, Medizinerinnen und Journalisten, Solartechniker, Schauspieler und Lehrerinnen, Maschinenbauer, Betriebswirtinnen und Architekten usw. mehrmals in der Woche am Nachmittag an einen Ort, der einen ungewöhnlichen Verleih versucht – den Verleih von Flügeln. Dem Lernen Flügel verleihen – heißt unsere Vorstellung. Nun ist Lernen ein Prozess, der in unserem Gehirn stattfindet. 2 % unserer Körpermasse, aber 20 % unseres Energieverbrauchs… Ein Turbogerät, das enorm viel leisten kann. Man weiß schon viel darüber, jeden Monat melden die Hirnforscher neues, doch noch immer befindet man sich ganz am Anfang. Nur eines steht fest: dieses Turbogerät kann man vollkommen falsch bedienen. Dann ist Frust angesagt und Stress in den Familien. Deshalb setzt der Flügelverleih neben dem konsequenten, eigenständigen Hausaufgaben erledigen auf ein zweites Standbein: möglichst viele Bereiche abzuklappern, die dem Lernen von einer anderen Seite Unterstützung bringen können. Von der Natur sind wir für 12 Jahre „in der Schule lernen“ und dann noch einmal 4-6 Jahre „für den Beruf lernen“ nicht wirklich gut ausgestattet. Trotzdem müssen wir immer besser werden. Wer will schon in 30 Jahren in einem Bildungs-Entwicklungsland leben. Für die Chinesen T-Shirts zu nähen, weil man hier billiger produzieren kann, das sollten wir noch ein Weilchen auf die lange Bank schieben. Dazu muss dem Lernen unserer zukünftigen Wissenschaftlerinnen und Forscher, Unternehmerinnen und Politiker Flügel verliehen werden.
Die Zahl der Firmengründungen ist auf einem historischen Tiefststand angekommen. Speziell im Bereich der Hochtechnologie fehlt der unternehmerische Nachwuchs. Der Zwang, die Strenge, die Unnachgiebigkeit, die Enge von Schule gibt es nicht mehr. Schüler selbst empfinden das natürlich anders, aber sie haben keinen Vergleich. Problem für viele, die ohne Zwang nicht so leicht lernen. Also müssen neue Methoden her. Lernen ist kein Selbstzweck. Es dient einem selbst, aber auch der Allgemeinheit. Es werden bald Fachleute fehlen, die gut ausgebildet sind, sagen die Experten. Diese Fachleute sitzen jetzt zum Beispiel in der fünften und sechsten Klasse und wissen noch gar nicht, welche gesellschaftliche Verantwortung auf ihnen lastet. Dies sollte auch nicht belasten, wir müssen den jungen Leuten aber die Ernsthaftigkeit ihrer Arbeit klarmachen. Klarmachen, dass moderne Schule auf Eigenständigkeit setzt, weil nur Eigenständigkeit in der modernen Welt Zukunft hat. Die Zeit der Untertanen ist vorbei – Gott sei Dank – aber die Probleme der neuen Pädagogik sind enorm – zumindest für so manchen Schüler. Sie kennen mein Spezialgebiet. Ich werde es jetzt verlagern. Wie angekündigt habe ich speziell für die Jungs einen eigenen Blog eröffnet. Ich weiß aus der Praxis, dass für manchen jungen Mann dieser Ansatz der Selbstreflexion der richtige Ansatz ist. Der richtige Ansatz, um den Schalter umzulegen oder umgelegt zu lassen und Schule als ernsthafte Angelegenheit für die Gesellschaft und speziell für sich zu begreifen. www.maennerrevolte.de ist der Ort, an den Sie Ihren Sohn etwa einmal in der Woche „schleppen“ könnten – vielleicht bleibt er irgendwann freiwillig. Ein Versuch ist es immerhin wert. Vielleicht gehört er ja genau zu denen, die über die eigene Reflexion lernen, richtig zu lernen. Denn über die eigene Reflexion lernen, richtig zu lernen, ist der einzige Weg, der Stabilität gewährleistet. Lesen Sie demnächst einmal spaßeshalber im Männerrevolteblog die Antworten von Sechstklässlern und Sechstklässlerinnen, die ich gefragt hatte, warum sie meinen, dass das Abitur immer frauenlastiger werden würde. Dann wissen Sie, warum wir im Flügelverleih auf Ernsthaftigkeit in allen Bereichen setzen. Da ist richtig Not am Mann.

Die Entwicklung im Flügelverleih.
Ein paar wenige Kinder wurden wieder abgemeldet, weil es bei ihnen nicht so richtig geklappt hat, ihre Hausaufgaben unter den natürlich trotz Flüsterzeit ein wenig unruhigeren Bedingungen als zuhause zu bewerkstelligen. Das ist kein Beinbruch. Nachmittagsschule am Faust ist nur ein Weg. Es kamen im Gegenzug auch Kinder hinzu, die diese Möglichkeit des gemeinsamen Arbeitens für sich interessant und spannend fanden.

2010 hoffen wir natürlich, uns noch weiter verbessern zu können. Am 14. Januar wird zum Beispiel ein pädagogischer Abend für unsere Coachs stattfinden. Wir werden Probleme besprechen, Tipps austauschen und die Hintergründe und Grundideen des Flügelverleihs weiter vertiefen.

Alles in allem sind wir mit dem Start 2009 in die zweite Runde der Nachmittagsschule sehr zufrieden und setzen auf ein sich positiv weiterentwickelndes 2010. Es wäre schön, wenn Sie irgendwann Zeit und Muße hätten, einen kleinen Kommentar von Elternseite an nachmittag.am.faust@googlemail.com zu schicken, den wir dafür verwenden könnten, nach außen den Flügelverleih zu stärken. Dass die Zuschüsse für die Nachmittagsschule und die Deputatszuweisungen so erhalten bleiben können wie zur Zeit. Bald sind Landtagswahlen. Wir müssen vorbauen, denn wir finden: es wäre sehr schade um unser Konzept, wenn es durch Sparen irgendwann nicht mehr möglich wäre. Was finden Sie?
Übrigens sind wir natürlich auch Kritiken gegenüber vollkommen offen. Und sind für Tipps dankbar. Wenn Sie welche haben, schicken Sie sie doch einfach bis zum 14. Januar an uns. Dann könnten wir sie in unserer internen Fortbildung gleich mitdiskutieren.

Ihnen und Ihren Familien
wünscht das Flügelverleih-Team am Faust nun einfach
einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt und Ihren Kindern weiterhin eine erfolgreiche und befriedigende Schulzeit.

« Neuere ArtikelÄltere Artikel »

Powered by WordPress ( WordPress Deutschland )