Wenn jemand fast ein Vierteljahrhundert Vertrauenslehrer war und nun seit fast 10 Jahren Schulentwicklungsverantwortlicher eines handelsüblichen großen Landgymnasiums in Baden-Württemberg ist, der G8 von Anfang an bewusst mitbegleitet hat und jetzt dem Doppeljahrgang am Faust bald zu einem erfolgreichen Abitur gratulieren darf, sollte er sich vielleicht doch am Anfang einer sicher spannenden neuen Runde mit einer neuen Regierung über seinen eigenen Berufsbereich träumend Gedanken machen dürfen. Im Traum darf man ja immerhin solche Dinge hoffen, dass eine Kultusministerin in Sachen Bildung Wege denkt, die man selbst aus der Praxis heraus für wirklich erfolgreich hält.
Ich werde die nächsten Blogs diesen Träumen eines südbadischen Studiendirektors widmen und heute schon einmal die Kapitel für Sie, Frau Ministerin, bildlich “vorabdrucken”. Wenn man denkt, dass man sagt, dass man mit 7 “Ich-kenn-da-einen-der-kennt-einen”-Schritten jeden Menschen auf diesem Planeten erreichen kann, dann kommt so ein Blog ja vielleicht mit zufälligen 7 Mausklicks doch auch bei Ihnen an. Jetzt hier aber einfach einmal die wilden Träumereien in Bildern.
Ach wäre das schön, wenn die baden-württembergische Schulentwicklungsanlage einmal anders aussehen könnte und nicht immer nur auf die Außenwirkung achten müsste. ( Das Bild auf groß geklickt wird lesbarer)
Man stelle sich einmal den Wahnsinn vor, Schulen könnten sich in einer komfortablen Nährlösung individuell entwickeln.
und man käme in Stuttgart tatsächlich auf die wundervolle Idee, die Schulentwicklung wirklich vielfältig zuzulassen und die Schlösser zusammen mit den Menschen, die darin leben, groß werden zu lassen.
und an Schulen könnten in Ruhe und mit Bedacht aus starren Felsblöcken wundervolle Sandburgen werden. ( Übrigens ein Bild, das ich vor 15 Jahren für eine Fortbildung in Würzburg gezeichnet habe. Die innere Entwicklung am Faust der letzten 15 Jahre empfinde ich tatsächlich so. Nicht die, die durch die unermüdliche Schulentwicklungsanlage von außen kam.)
Und man würde sich immer ganz genau überlegen, an welchen Stellen man Geld in die Zukunft investiert.
Und dann stelle man sich einmal vor, dass Schulen aus dem üblichen steuerlichen Vorschriften herausgenommen würden und man anstatt irgendwie immer in Grauzonen ganz offiziell für die Schule und bunte Projekte selbst Geld verdienen dürfte – es gibt so viele Entwicklungsmöglichkeiten, die man damit lostreten könnte. Um das zu erfahren, kommen jedes Jahr die frischgebackenen Schweizer Direktoren aus Baselland innerhalb einer Pflicht-Vorbereitungsfortbildung für ihr neues Ausgabenfeld nach Staufen, um sich die vielfältigen pädagogischen Auswirkungen einer solchen inneren Schulpolitik vor Ort zeigen zu lassen. Dieses Jahr mal wieder im Juli.
Ach ja, Frau Ministerin. Was ist Träumen doch schön. 4 Jahre bin ich schon noch dabei. Und ich bin äußerst gespannt, was ich in dieser Zeit über Ihre Politik alles so schreiben darf. Ich drücke Ihnen und uns an der Schulbasis ganz doll die Daumen.
Ihr Heinz Bayer