Kapitel 2
Ich sollte vielleicht einmal erzählen, mit welchem Erfahrungs-Hintergrund ich hier überhaupt pädagogisch blogge. Ihr (also die Ex-Faustler und -innen) habt mich ja meist nur kurze Zeit erlebt. Die wenigsten unterrichtend, die meisten aber als einen, der sich die Schule als wunderbaren Ort für Projekte aller Art ausgesucht hatte. Physik und Geographie, später dann noch Mathe … Klar. Damit habe ich immer meine Kreuzerle verdient. Aber letztendlich habe ich nebenher als cleverer Schwabe eine Möglichkeit gefunden, billig an die Möglichkeit zu kommen, mit hochrangigen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten. Das habe ich allerdings erst relativ spät entdeckt. Als ich mit vielen Kontakten zu Ehemaligen bemerkt hatte ( verrückt, denn das ist ja eigentlich nur total und absolut logisch: Wer an einem Gymnasium als Lehrer arbeitet, der arbeitet mit künftigen Fachleuten der Zukunft zusammen. Und gibt ihnen diese bescheuerten Noten. Mit Architekten, Ärztinnen, Sozialarbeitern, Politikerinnen, Philosophen, Stadplanerinnen, Physikern, Lehrerinnen, Tierärzten, Soziologinnen, Filmschaffenden, Künstlerinnen, Präsidenten, Bundeskanzlerinnen …und und und. Deren Fähigkeiten in frühen Jahren zu nutzen, das was innerhalb des Vierteljahrhunderts, das ich mit MeOck Verbindungslehrer war, irgendwann gedanklicher Selbstläufer. Ich glaube, am meisten habe ich über Erziehung gelernt, indem ich mit den vielen, vielen Schüler/innen zusammen gehockt bin und dann viele Jahre später gemerkt habe: “Leute, raus mit der Dramatik des Schulalltags. Beruhigt euch. Auch wenn es scheinbar böse enden wird. Es endet fast nie wirklich böse. Vielleicht anders. Aber 10 Jahre später ist vielleicht genau das absolut der Knaller. … Aber als Eltern hat man diese Erfahrungen nicht. Muss sich verlassen, dass es Leute mit dieser Erfahrung gibt, denen man die Beruhigung abnimmt. Denn genau darum geht es in meinem Blog. Beruhigung. Zurücklehnen und zuschauen, wenn es dann soweit ist. Vorher versuchen, die besten Strategien zu entwickeln. Und immer: Das Leben leben. Prall und bunt und erfolgreich.
Denn ich bin inzwischen Schulopa und auch echter Opa. Und bereit, Erfahrungen weiterzureichen.