An alle Irgendwannmal-Mamas-und-Papas, Schon-jetzt-Mamas-und-Papas und irgendwannmal-Opas-und-Omas
und speziell: An alle Ex-Faustler/innen
Ein erster “kleiner” Überblick. (Sorry ich kann nicht kurz schreiben)
Der Onkel Otto von meiner Mama hat oft zu ihr gesagt: ”Vergiss nie, deine Kinder sind nur Gäste in deinem Haus. Deshalb: Pflege deine Beziehung.” Ja stimmt schon, was der Onkel Otto da vor Urzeiten sagte. Ich erzähle später noch mehr von ihm.
Aber eines muss wirklich jedem klar sein, der Kinder bekommt: Das ist eine lange, aber im Verhältnis zum gesamten Leben dann doch eine relativ kurze Zeit, die man mit seinen Kindern direkt zusammen ist. Also darf man sich und seine/n Partner/in in dieser Zeit bitte nie aus den Augen verlieren.
Da bekommt man also ein Kind oder zwei, drei und dann geht das echt Ratz Fatz.
Die Yona von der Veronika macht jetzt Abi.
Ratz Fatz. “Hiiiiiilfe, war doch gerade erst in der Grundschule.”
Es dauert etwa 12 Jahre, bis man loslassen muss und üblicherweise 18 Jahre, bis diese wunderbaren jungen Menschen, genannt eigene Kinder, wieder aus dem Haus gehen. Sechs Jahre davon – also sagen wir mal von 13 bis 18 – sind für manche Elternmenschen sehr stressig, weil sie nie eine Möglichkeit hatten, sich auf diese Zeit richtig vorzubereiten. Man schlappt da so rein und leidet oft. In dieser Zeit des kompletten Umbaus der Zentrale unter der Schädeldecke. Pubertät hört sich viel zu harmlos an. Obwohl schon allein dieser Begriff bei vielen Furcht auslöst. Ich würde es eher beschreiben als den Umbau eines Motorroller in einen Porsche bei laufendem Motor. Dicke zeitliche Überschneidung mit Schule. Ohne diesen Gehirnumbau wäre es für alle Eltern eine Wahnsinns tolle Zeit. Planbar. Mit diesem Umbau ist nichts planbar. Nur die viel benutzten Strukturen behält das Gehirn. Andere Ansätze werden entsorgt. Weil ja wenig benutzt. Angenommen, so ein Zwerg kommt unorganisiert in die Umbauphase und ist es nicht gewohnt, auch mal ruhig zuzuhören, dann wird auch das umgebaute Gehirn erst mal keinen Platz für Organisation zur Verfügung stellen. Deshalb müssen Strukturen vor dem Absprung stehen. Außer man schickt sein Kind auf die Laborschule. In Weit im Winkl wird es trotzdem gut gelöst, aber wer kann sein Kind schon auf diese sagenumwobene Laborschule schicken. Viel zu teuer und viel zu weit weg. Nur über’s Internet erreichbar. www.aufeigenefaust.com Dabei eigentlich: Ein Riesenschauspiel, dieser Umbau. Großartige Vorstellung. Wenn die Lehrer und die Eltern urkomisch werden. Für die Kids sind sie dann ganz weit weg.
Zu euch Ex-Faustler/innen: Eure eigene Erinnerung an diese Zeit ist nicht objektiv, wenn ich das hier anmerken darf. Das Hirn blendet einen selbst beim Umbau oft einfach aus. Man braucht also dringend einen Faust-Eltern-Führerschein für den richtigen Umgangsstil in Umbauzeiten.
Mal angenommen, du bist eine junge Ex-Faustlerin oder eine Ex-Faustler und du wirst in den nächsten Jahren irgendwann Mama oder Papa. Das geht übrigens oft ganz schnell. Man hört, üblicherweise mit einer Vorlaufzeit von 9 Monaten. Soll heißen, wenn du im September 2014 noch weit weg von diesem Thema bist, dann kann es im Juni 2015 ganz anders aussehen. Die richtige Erziehung setzt meiner Meinung nach voraus, dass du begreifst, dass es dir persönlich dabei gut gehen sollte. Beim Erziehen. Sich wohl fühlen. Ja oberstes Prinzip heißt: Man muss es sich gut gehen lassen und Beziehungen pflegen. Grundlage jeder guten Erziehung. Richtig erziehen? Gibt es das? Authentisch erziehen ist richtig. Aus dem Bauch heraus. Verlass dich ganz viel auf dein eigenes Gefühl. Du musst eigentlich nur ein paar wesentliche Dinge wissen, dann hast du eine kunterbunte lebenspralle Zeit vor dir, wenn es dann soweit ist. Da das, wie gesagt schnell gehen kann, ist es ein Thema auch für euch jungen Faustler. (Für die Alten sowieso. Ihr steckt eben schon mitten drin in dem Prozess.)
Denn, und jetzt komme ich zu meiner ersten Illu, die ersten drei Jahre sind natürlich wichtig, wichtig, wichtig. Also echt total unbedingt oberwichtig. Da wurde schon so viel drüber geschrieben, dass ich da nicht auch noch was dazu sagen muss. Ich sage deshalb einfach wichtig, wichtig, wichtig. Also auch für später in Hinblick auf die Schule oberoberwichtig. Weil da die Startbahn in dieses kunterbunte unglaubliche Leben gelegt wird. Diesen Startbahnbau kann man nicht auf später verschieben.
Da bist du als Mama oder Papa echt als Startbahnbauer/in gefordert. Viele Jahre vor der Schule entscheidet sich schon, ob du 12 Jahre später entspannt loslassen kannst. Ob du genügend Grundlagen gelegt hast. Die da heißen: Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit. Lebenssicherheit, Beziehungssicherheit, Selbstbewusstseinssicherheit, Fähigkeitensicherheit, Handlungsicherheit, … keine Sorge, du musst das alles sich nur entwickeln lassen. Es muss dir einfach bei allem gut gehen. Keine Angst, dass es schief geht. Keine Angst vor schlechten Schulnoten. Du musst jetzt noch nicht bibbern, weil dein Sohn später vielleicht einmal Schulprobleme hat. Du musst jetzt Sicherheit vermitteln. Steig einfach aus der allgemeinen Elterndiskussion aus, was jetzt alles angesagt wäre, damit dein Kind einen maximal guten Abitursschnitt hat. Denn der Abitursschnitt hängt von ganz anderen Faktoren ab als von der massiven Frühförderung. Dazu aber später.
So und jetzt im Schnelldurchgang als Überblick:
Das vierte bis sechste Lebensjahr ist notenfrei. Wäre ja noch schöner. “Spielt mit Bauklötzen 2/3, spielt mit Puppen Rollenspiele 3-, Ball fangen 2+, Anzahl der fließend gesprochenen Wörter 4/5. Hiiiiiiiiiilfe!!!” Aber dann kommt die Schule mit hohen Erwartungen und mit viel Anfangslust. Und in den ersten 3 Jahren ist auch alles noch ganz entspannt. Meistens. Aber dann kommt in der Vierten die Erkenntnis für die Kids: In Klasse 4 scheint sich etwas zu entscheiden. Die Eltern kommen in eine ganz komische Phase. Irgend etwas scheint die Leichtigkeit des Seins zu verlassen. Weiterführende Schule. Heute eigentlich kein wirkliches Problem mehr, weil sich Eltern auch gegen die Empfehlung der Grundschulkollegin entscheiden können. Trotzdem: Die Leichtigkeit des Seins ist vorbei. Jetzt scheint es für die Kids wirklich um den Ernst des Lebens zu gehen. Klasse fünf ist wie ein erstes großes Prüfungsjahr. Hohe Erwartung allüberall.
Wenn man jetzt als Mama oder Papa verstehen würde, dass genau diese beiden Jahre, also vier und fünf, die wesentlichen zwei Jahre sind, in denen schulisch elternseits “nachgebessert” werden kann, falls die Lehrer/innen von Gymi oder Realschule meinen: ” Au, au, au, nicht so einfach mit ihm oder ihr…”, dann wäre viel gewonnen. Wenn man jetzt als Papa oder Mama wissen würde, dass die Auswirkung des eigenen pädagogischen Einflusses als Eltern rapide gegen Null geht und dass mann dann spätestens ab der 7. Klasse entspannt zuschauen können muss, dann wäre viel für die Entspannung gewonnen. Und wenn jetzt Mamas und Papas noch auf dem Schirm hätten, dass entspannte Eltern Kinder in der Schule erfolgreicher machen, dann wäre ihnen klar, dass sie diesen Erziehungsratgeber des Heinz Eugen B aus der Basis-Erfahrung von 35 Jahren Faust
dringend brauchen.
Wie man schon im dritten Lebensjahr seinen Blick unkompliziert auf die beiden wesentlichen Schuljahre vier und fünf lenken kann, damit es genau dort klappt, so optimal, wie es eben klappen kann, das werde ich im Laufe dieses Blogs entwickeln.
Aber dazu brauche ich Zeit. Also Geduld. Spätestens in einem Jahr wisst ihr mehr, was so ein alter Lehrmeister alles darüber so denkt. So einalter Faustler, der dieses fünfte Schuljahr in- und auswendig kennt, das Starterjahr, in dem ihr ein letztes Mal wirklich noch den richtigen Einfluss nehmen könnt, bevor euer Kind die dann hoffentlich stabilen Flügel ausbreitet und ihr dann hoffentlich stressfrei Schule genießen dürft. Ich drücke die Daumen und versuche, meinen Teil dazu beizutragen.
Wie sagte schon unsere alter Goethe:
“Kinder brauchen Wurzeln und Flügel.” Die fetten Wurzeln müssen bis zur 4. Klasse gewachsen sein. Stabile Flügel bis zur fünfter Klasse. Ok, 6. Klasse reicht manchmal auch noch.
So ich höre mal auf. Zur Info. Ich schreibe natürlich hier noch nicht in Buchform.
Hier noch die Illu der Woche. So plane ich den Aufbau des Ex-Faustler/innen-an-die-Hand-Nehmers oder wie ich am Ende dieses Ding auch nennen werde.